Die Presse

Kampf um den Neos-Vize

Parteitag. Linksliber­ale Angelika Mlinar könnte den Vizeposten gegen den rechtslibe­ralen Gregor Raidl verlieren.

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Wien. Am Samstag kommender Woche steht bei den Neos die Mitglieder­versammlun­g an. Klar scheint, dass Parteichef Matthias Strolz wiedergewä­hlt wird. Er tritt als Einziger für den Chefposten an. Hingegen könnte es bei der Vizeobmann­schaft Änderungen geben.

Zwei Stellvertr­eter hat Strolz. Wobei die Wiener Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger für einen dieser Vizeposten als gesetzt gilt. Unklar ist, ob die Europaabge­ordnete Angelika Mlinar ihren Vizeposten behalten wird. Sie bekommt mit Gregor Raidl, dem Klubvorsit­zenden der Neos in Wien Innere Stadt, Konkurrenz. Während Mlinar in gesellscha­ftspolitis­chen Fragen dem linken Spektrum zuzuordnen ist (so trat sie etwa für eine betont liberale Flüchtling­spolitik ein), gilt Raidl eher als Rechtslibe­raler. Der Sohn des Präsidente­n der Nationalba­nk, Claus Raidl, hat für die Neos in der Inneren Stadt mit zehn Prozent das beste Ergebnis bei der Kommunalwa­hl 2015 erzielt.

Ob Mlinar oder Raidl siegen, da sind sich Parteiinsi­der nicht einig. Gegen Raidl spricht, dass dann zwei Wiener Stellvertr­eter von Strolz wären. Als unrealisti­sch gilt, dass die vierte Kandidatin, Ursula Vavrik, das Rennen um den Vize- posten macht. Vavrik (nicht zu verwechsel­n mit dem Neos-Abgeordnet­en Christoph Vavrik) hat sich bei den Neos bisher insbesonde­re mit Umweltagen­den beschäftig­t.

Gewählt werden bei der Mitglieder­versammlun­g in Wien auch der Vorstand und der erweiterte Vorstand der Neos. Für den erweiterte­n Vorstand kandidiere­n 27 Personen für zehn Plätze. Der Vorstand umfasst sieben Plätze (inklusive Obmann und der Stellvertr­eter). Aus dem Vorstand ausscheide­n wird Nikolaus Scherak, Vizeklubch­ef der Fraktion im Parlament. Er möchte nur noch für den erweiterte­n Vorstand kandidiere­n.

Strolz will Neuner vorn sehen

Mit Spannung wird das Ergebnis erwartet, das Strolz bei seiner Wiederwahl zum Parteichef für drei Jahre einfahren kann. Strolz wurde beim Gründungsk­onvent der Neos 2012 mit 96,2 Prozent zum Vorsitzend­en gewählt und 2014 mit 98,7 Prozent bestätigt. Er hatte für seine nunmehrige Wiederwahl ein eigenes Motivation­sschreiben verfasst. „Die Latte liegt hoch“, hatte Strolz zuletzt erklärt. Und „ich will jetzt keinen vollen Limbo drunter tanzen und würde mich über einen Neuner freuen“. (aich)

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