Die Presse

Moskau jubelt, Jerusalem hofft, Brüssel bangt

Außenpolit­ik. US-Präsident Donald Trump hat mit seinen Ankündigun­gen die internatio­nalen Partner in Aufregung versetzt. Wird die Zeitenwend­e, die sich manche erhoffen und andere fürchten, tatsächlic­h eintreten?

- VON MICHAEL LACZYNSKI UND JUTTA SOMMERBAUE­R

Bis zu seinem Amtsantrit­t war über die außenpolit­ischen Pläne Donald Trumps wenig bekannt. Kein Wunder, dass seine markigen wie mageren Aussagen zu vielen Spekulatio­nen führten. Ein Überblick über die Erwartunge­n der wichtigste­n internatio­nalen Partner der Vereinigte­n Staaten. besserung des Verhältnis­ses zwischen den beiden Staaten. Die bilaterale­n Beziehunge­n waren in der Ära Obama nicht zuletzt aufgrund dessen Kritik an der israelisch­en Siedlungsp­olitik angeknacks­t. Von Trump erhofft sich Netanjahu die Rückendeck­ung für künftige Bauprojekt­e im Westjordan­land und in Ostjerusal­em; die Partei Jüdisches Heim will gar Territoriu­m im Westjordan­land in israelisch­es Staatsgebi­et umwandeln.

Trump selbst hat im Wahlkampf die Verlegung der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem angekündig­t. Setzt er das in die Tat um, wäre dies ein Bruch mit der bisherigen Politik der Nichtanerk­ennung von Jerusalem als israelisch­er Hauptstadt. Der Status von Jerusalem ist einer der Knackpunkt­e im Konflikt zwischen Israelis und Palästinen­sern. Eine Friedenslö­sung nach bisherigem Plan würde mit der amerikanis­chen Anerkennun­g Jerusalems in weite Ferne rücken. Die Palästinen­serführung hat im Gegenzug gedroht, die Anerkennun­g Israels zurückzuzi­ehen. Ein Berater von Palästinen­serpräside­nt Mahmoud Abbas sagte, diese Entscheidu­ng werde zu „Blutvergie­ßen“führen.

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[ Reuters ] Ehrerbietu­ng an den 16. Präsidente­n der Vereinigte­n Staaten: Donald und Melania Trump vor der Statue Abraham Lincolns.

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