Moskau jubelt, Jerusalem hofft, Brüssel bangt
Außenpolitik. US-Präsident Donald Trump hat mit seinen Ankündigungen die internationalen Partner in Aufregung versetzt. Wird die Zeitenwende, die sich manche erhoffen und andere fürchten, tatsächlich eintreten?
Bis zu seinem Amtsantritt war über die außenpolitischen Pläne Donald Trumps wenig bekannt. Kein Wunder, dass seine markigen wie mageren Aussagen zu vielen Spekulationen führten. Ein Überblick über die Erwartungen der wichtigsten internationalen Partner der Vereinigten Staaten. besserung des Verhältnisses zwischen den beiden Staaten. Die bilateralen Beziehungen waren in der Ära Obama nicht zuletzt aufgrund dessen Kritik an der israelischen Siedlungspolitik angeknackst. Von Trump erhofft sich Netanjahu die Rückendeckung für künftige Bauprojekte im Westjordanland und in Ostjerusalem; die Partei Jüdisches Heim will gar Territorium im Westjordanland in israelisches Staatsgebiet umwandeln.
Trump selbst hat im Wahlkampf die Verlegung der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem angekündigt. Setzt er das in die Tat um, wäre dies ein Bruch mit der bisherigen Politik der Nichtanerkennung von Jerusalem als israelischer Hauptstadt. Der Status von Jerusalem ist einer der Knackpunkte im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern. Eine Friedenslösung nach bisherigem Plan würde mit der amerikanischen Anerkennung Jerusalems in weite Ferne rücken. Die Palästinenserführung hat im Gegenzug gedroht, die Anerkennung Israels zurückzuziehen. Ein Berater von Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas sagte, diese Entscheidung werde zu „Blutvergießen“führen.