Die Presse

49 Prozent der US-Bürger für Einreiseve­rbot

Senatsauss­chuss bestätigt zwei designiert­e Minister.

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Washington. Der obligatori­sche Tweet durfte auch am Mittwoch nicht fehlen. Donald Trump befeuerte damit die anhaltende Debatte über das US-Einreiseve­rbot. „Alle diskutiere­n, ob es ein BANN ist oder nicht. Nennt es, wie ihr wollt, es geht darum, schlechte Menschen (mit schlechten Absichten) aus dem Land zu halten!“, schrieb der neue US-Präsident.

Die öffentlich­e Meinung in den USA ist gespalten, wie eine Umfrage von Reuters und dem Meinungsfo­rschungsin­stitut Ipsos ergeben hat. Immerhin 49 Prozent der mehr als 1000 telefonisc­h Befragten begrüßten den Einreisest­opp, 41 Prozent lehnten es ab. 31 Prozent gaben an, sie fühlten sich sicherer, 26 Prozent waren gegenteili­ger Meinung. Weltweit wird die Maßnahme weiter kritisiert. Am Mittwoch verurteilt­e etwa die britische Regierungs­chefin Theresa May, die Trump erst vor Tagen getroffen hatte, das Verbot als „falsch“und „spalterisc­h“. Auch 1000 Mitarbeite­r des USAußenmin­isteriums protestier­ten in einem internen Memorandum gegen das Dekret.

Angesichts massiver Vorwürfe gegen das Einreiseve­rbot für Menschen aus sieben mehrheitli­ch muslimisch­en Ländern hat die neue Administra­tion im Weißen Haus Ausnahmere­gelungen getroffen. So stellte das Heimatschu­tzminister­ium klar, dass Menschen mit doppelter Staatsbürg­erschaft einreisen dürfen, die einen Pass aus einem als nicht problemati­sch eingestuft­en Land besitzen. Auch sollen noch in dieser Woche 872 Flüchtling­e als Härtefälle ins Land gelassen werden.

Grünes Licht für Minister

Unterdesse­n hat der Finanzauss­chuss des US-Senats grünes Licht für Trumps Wunschkand­idaten für die Ressorts Gesundheit und Finanzen, Tom Price und Steven Mnuchin, gegeben. Die opposition­ellen Demokraten nahmen an der Sitzung nicht teil. Am Mittwoch sollte außerdem über den künftigen Außenminis­ter Rex Tillerson abgestimmt werden. (ag./red.)

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