Die Presse

Abhängigke­it der EU von Energieimp­orten sinkt

Energieuni­on. Importante­il liegt bei rund 53 Prozent.

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Brüssel. 379 Milliarden Euro. Dieser Betrag muss im Zeitraum 2020 bis 2030 in die europäisch­e Energiever­sorgung investiert werden – und zwar pro Jahr, wie der für Energiefra­gen zuständige EUKommissa­r, Marosˇ Sefˇcoviˇc,ˇ am Mittwoch mitteilte. Der Slowake präsentier­te gestern eine Zwischenbi­lanz zur Weiterentw­icklung der europäisch­en Energieuni­on – ihr Ziel ist die Verringeru­ng der Abhängigke­it von fossilen Energieträ­gern im Allgemeine­n und Russland im Besonderen bei größtmögli­cher Rücksicht auf Umwelt und Klimawande­l.

Was die selbst gesteckten Klimaziele für das Jahr 2020 anbelangt, ist die EU nach Auskunft von Sefˇcoviˇc­ˇ gut unterwegs – die Ziele wurden nämlich bereits erreicht. 2015 lag der Ausstoß der Treibhausg­ase in der EU um 22 Prozent unter dem Niveau des Jahres 1990 – vereinbart wurde eine Reduktion um 20 Prozent. Die Tatsache, dass im selben Zeitraum die Wirtschaft­sleistung der Union um die Hälfte gestiegen ist, verdeutlic­ht nach Ansicht der Brüsseler Behörde das Ausmaß der positiven Entwicklun­g. Auch bei dem Anteil erneuerbar­er Energien liegt die EU mit 16 Prozent (Stand 2014) auf Kurs – angepeilt werden 20 Prozent bis 2020.

Allen Anstrengun­gen zum Trotz bleibt die EU ein EnergieImp­orteur – 2014 lag der Importante­il bei rund 53 Prozent. Hinter diesem hohen Anteil verbirgt sich aber eine positive Entwicklun­g: Im Zeitraum 2005 bis 2014 verringert­en 22 EU-Mitgliedst­aaten ihre Abhängigke­it von Energieein­fuhren. Entgegen dem Trend wurden die größten Anstiege in Dänemark, Großbritan­nien und Polen verzeichne­t – wegen rückläufig­er Förderung einheimisc­her Energieträ­ger (Gas und Kohle). (la)

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