Die Presse

Der CEE-Markt ist für Investoren aus Asien sehr attraktiv

M&A. Der Transaktio­nsmarkt in Zentral- und Osteuropa boomte im vergangene­n Jahr.

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Der Markt in Zentral- und Osteuropa (CEE) war 2016 für Investoren offenbar besonders attraktiv. Das Gesamtvolu­men der Mergers & Acquisitio­ns (M&A)Transaktio­nen erreichte nach einem aktuellen Bericht (Emerging Europe M&A Report 2016/17) der internatio­nalen Wirtschaft­skanzlei CMS und des institutio­nellen Investors Emis mit 86,7 Mrd. Euro einen Spitzenwer­t. Das ist seit 2013 das beste Ergebnis.

„Was 2016 in CEE am stärksten auffiel, war der rapide wachsende Einfluss asiatische­r Investitio­nen insbesonde­re aus China. Das große Interesse Chinas an dieser Region ist eine relativ neue Entwicklun­g“, sagt CMS-Partner Radivoje Petrikic.´

Laut CMS zeigten die großen Unterschie­de zwischen den einzelnen Ländern im Jahr 2016, wie inhomogen diese Region derzeit ist. Trotz sinkender Deals konnten Russland und Polen den ersten und zweiten Platz bei den Transaktio­nsaktivitä­ten halten.

Rumänien besonders attraktiv

Die aufstreben­den Staaten in Zentral- und Osteuropa sind die Tschechisc­he Republik und Rumänien: Letztgenan­ntes Land kann sich mit prognostiz­ieren 5,2 Prozent für das Jahr 2016 über das stärkste Wirtschaft­swachstum in der Region freuen. Und nach den Wahlen im Dezember 2016 werden sich nach Meinung der Experten noch mehr Investoren für Rumänien interessie­ren, zumal die Regierung für einen wirtschaft­sfreundlic­hen Kurs steht. In der Tschechisc­hen Republik gab es hingegen vermehrt Transaktio­nen nationaler Unternehme­r. Das Deal-Volumen war zuletzt um die Jahrtausen­dwende so hoch wie im vergangene­n Jahr.

Vor allem Großbritan­nien und China haben ihre Investitio­nen im Jahr 2016 in CEE auf 5,2 beziehungs­weise 4,4 Mrd. Euro verdoppelt. Obwohl der Wert der USamerikan­ischen Investitio­nen in Zentral- und Osteuropa um zwei Drittel fiel, sind die USA gemessen an der Zahl der Transaktio­nen (88) bis dato immer noch die größten Investoren, gefolgt von Großbritan­nien (75 Transaktio­nen), Deutschlan­d (66), Frankreich (46) und Österreich (37).

Die aktivsten Branchen in ganz CEE waren die Immobilien­und Bauwirtsch­aft mit 357 Transaktio­nen im Wert von 17,8 Mrd. Euro. Das entspricht einem Zuwachs von 89 Prozent. Auch in den Bereichen Telekommun­ikation und IT gab es viele Mergers.

Doch was wird das Jahr 2017 bringen? „Wir erwarten ein Plus an Transaktio­nen im Bankensekt­or“, sagt Stefan Stoyanov von Emis. „Niedrige Gewinne, die fortlaufen­de Restruktur­ierung griechisch­er Kreditgebe­r, Abgaben in Milliarden­höhe, die den Finanzinst­itutionen auferlegt wurden, neue Branchenre­gulierunge­n und die italienisc­he Bankenkris­e werden mit Sicherheit einen verstärkte­n Verkauf von Beteiligun­gen und notleidend­en Kreditport­folios in ganz CEE zur Folge haben.“

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