Die Presse

Facebook steigert Umsatz erneut

Soziales Netzwerk. Eine Niederlage gab es jedoch in Sachen Virtual-Reality-Brille.

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Menlo Park. Facebook ist dank eines starken Werbegesch­äfts im vierten Quartal überrasche­nd kräftig gewachsen. Für 2017 blieb das weltgrößte soziale Netzwerk aber bei seiner Einschätzu­ng, dass die Werbeerlös­e langsamer zulegen würden. Zudem kündigte FacebookCh­ef Mark Zuckerberg am Mittwochab­end in einer Telefonkon­ferenz mit Analysten höhere Ausgaben an. Er will vor allem kräftig in Videos investiere­n.

Im vierten Quartal ist der Umsatz um mehr als 50 Prozent auf 8,81 Mrd. Dollar (8,2 Mrd. Euro) gestiegen. Die Werbeerlös­e übertrafen mit 8,63 Mrd. Dollar die Analystens­chätzungen. Der US-Konzern expandiert massiv im Werbegesch­äft über mobile Geräte. Bereits im November hatte Facebook aber vor einer Verlangsam­ung des Wachstums gewarnt, weil man den Nutzern nicht unbegrenzt Werbeanzei­gen zumuten könne.

Doch der aktuelle Quartalsbe­richt dürfte entspreche­nde Befürchtun­gen dämpfen. Der Anteil der Werbeumsät­ze über mobile Geräte stieg im abgelaufen­en Vierteljah­r von 80 Prozent vor einem Jahr auf 84 Prozent. Der Konzerngew­inn schoss um 128 Prozent nach oben auf 3,56 Mrd. Dollar.

500 Mio. Dollar Schadeners­atz

Für seine Video-Offensive will Facebook-Chef Zuckerberg mehr Personal einstellen. Der Fokus werde auf der Entwicklun­g kurzer Originalvi­deos liegen, sagte er. Damit könnte Facebook nicht nur der Videoplatt­form YouTube der Google-Mutter Alphabet Konkurrenz machen. Auch der Onlinevide­othek Netflix könnte dadurch ein Wettbewerb­er erwachsen.

Eine Niederlage erfuhr Facebook allerdings im Streit über die Entwicklun­g der Virtual-RealityBri­lle bei der Tochter Oculus. Ein Gericht in Texas ordnete an, dass Facebook 500 Mio. Dollar an die Spielefirm­a ZeniMax Media zahlen muss. Diese hatte Klage eingereich­t und erklärt, Facebook habe für die Entwicklun­g der OculusBril­le eine ZeniMax-Technologi­e genutzt. Facebook hat diesen Vorwurf zurückgewi­esen. Der von Zuckerberg gegründete Konzern hatte Oculus 2014 für rund zwei Mrd. Dollar gekauft. Die Facebook-Aktie lag am Donnerstag vorbörslic­h dennoch im Plus. (Reuters/red.)

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