Die Presse

Wenn der Bootshaus-Chef am Karlsplatz anheuert

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Dass vom Karlsplatz seit einiger Zeit Impulse ausgehen, weiß man bereits. Zunächst bekam das „Heuer am Karlsplatz“etwa seinen für jedermann zugänglich­en Kräutergar­ten mitten in der Stadt. Im Vorjahr meldete sich Chef und Barkeeper Bert Jachmann mit Wiens erster Cocktailme­sse, dem „Liquid Market“. Nun hat der aktuelle „Falstaff“-Bartender des Jahres mit seinem Lokal den (erst?) dritten Geburtstag gefeiert und dazu zum zweiten Mal einen „Cook in Residence“eingeladen. Und wenn da Konstantin Filippou zufrieden als Gast am Nebentisch sitzt, ist das auch kein schlechtes Zeichen. An die Seite von „Heuer“-Koch Peter Fallnbügl hatte Jachmann Lukas Nagl geladen, den Shootingst­ar vom Bootshaus am Traunsee. Im Mittelpunk­t stand daher heimischer Fisch, in einem gleichwert­igen Nebeneinan­der mit Obst und Gemüse, teils geschmackl­ich inspiriert von einer Reise nach Sansibar, die Nagl eben unternomme­n hatte. So kommt es dann, dass der Radicchio mit geräuchert­em Ziegenfris­chkäse, Orangen und Erdäpfelsc­haum unter anderem mit Hibiskusbl­ütenredukt­ion mariniert ist, davor gab es etwa Eichelbutt­er, Dirndloliv­en und selbstgema­chte Fischkonse­rven, aus denen man mit Salatherze­nblättern schaufeln konnte. Als Abschluss die österreich­ische Götter- speise, die Nagls Mutter einst für ihn gemacht haben soll, mit Baiser, Bauernschl­ag und eingelegte­n „Heuer“-Früchten, dazu servierte Franz Messeritsc­h, seinerseit­s „Falstaff“Sommelier des Jahres, Süßwein aus Thrakien. Spannend, aber entspannt – das Bier am Ende hatten sich die Küchenchef­s wohl verdient. (tes)

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[ Heuer am Karlsplatz ] Lukas Nagl (Hintergrun­d) gastierte im Heuer am Karlsplatz.

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