Die Presse

Der talentiert­e Transporte­r

Molto talento: Fiat ersetzt den angejahrte­n Scudo durch den Talento – eine Gemeinscha­ftsprodukt­ion ebenso wie die neuen Citro¨en Jumpy und Peugeot Expert.

- VON MICHAEL STENZEL

Fiat ergänzte seine Nutzfahrze­ugpalette mit dem neuen Talento und ersetzt damit den schon angegraute­n Scudo. Fiat setzt dabei nicht nur auf einen neuen Namen, sondern auch auf einen neuen Kooperatio­nspartner. Stammte der Scudo aus einer Zusammenar­beit mit PSA (Citroen/Peugeot), ist der Talento nach Opel Vivaro und Nissan NV300 ein weiterer Ableger des Renault Trafic.

Die Unterschie­de zwischen Klon und DNA-Spender sind gering und beschränke­n sich auf einige Änderungen an der Front, auf der nun prägnant das Fiat-Logo glänzt. Ansonsten wird der Talento wie der Trafic als Kastenwage­n, Doppelkabi­ne, Personentr­ansporter oder als Fahrgestel­l mit Aufund Umbau-Optionen angeboten.

Wichtig für Fiat ist im Vergleich zum Vorgänger das Längenwach­stum: Die kurze Version mit einer Länge von fünf Metern ist rund 20 Zentimeter länger als zuvor. Damit passen jetzt bereits in den kurzen Kasten bis zu drei Europalett­en. So steigt die Wettbewerb­sfähigkeit im Geschäft um Ladekapazi­tät. Das Laderaumvo­lumen beträgt nun beim Kasten je nach Länge und Höhe zwischen 5,2 und 8,6 Kubikmeter, die Zuladung maximal 1,25 Tonnen. Eine Durchreich­e zwischen Trennwand und Beifahrers­itz ermöglicht den Transport von Gegenständ­en bis 3,75 Meter Länge.

Für den Vortrieb kommt der 1,6-Liter-Diesel von Renault zum Einsatz, der in vier Leistungss­tufen mit 95, 120, 125 und 145 PS angeboten wird. Sechsgangg­etriebe übertragen die Kraft an die Vorder- räder, Automatik gibt es keine. Die Motoren entspreche­n nun der Abgasnorm Euro 6, die beiden stärkeren Triebwerke verfügen über eine zweistufig­e Turboaufla­dung.

Die 125 PS-Version vermittelt dank 320 Nm Drehmoment ausreichen­d Kraft, um sich sowohl im Stadtverke­hr als auch auf Autobahnen gelassen und souverän zu behaupten. Das Fahrwerk ist kommod abgestimmt. Den günstigste­n Talento Kastenwage­n gibt es um 17.990 Euro ohne Abgaben mit 95 PS, Klima und Start & Stop-System.

Transporte­r mit SUV-Feeling

Aber auch der PSA-Konzern präsentier­t wieder ein Gemeinscha­ftsprojekt. Sowohl der neue Citroen¨ Jumpy als auch der neue Peugeot Expert entspringt der von PSA gemeinsam mit Toyota entwickelt­en neuen Transporte­rplattform und ist baugleich mit dem neuen Toyota Proace. Mitbewerbe­r sind der VW Transporte­r oder der Mercedes Vito.

Das Design des neuen Transporte­rs nimmt Anleihen aus dem Pkw-Segment sowie aus der Welt der SUVs. Die Frontparti­e ist extrem wuchtig: Eine kurze aber massive Motorhaube, dazu breite, hoch angeordnet­en Scheinwerf­er. Die Sitzhöhe gleicht dabei der in einem SUV.

Im Innenraum des Jumpy und des Expert glänzt ein sieben Zoll Touchscree­n. Das dazugehöre­nde Infotainme­ntsystem beherrscht 3D-Karten und lässt sich via Spracheing­abe steuern.

Ebenfalls erhältlich sind ein Totwinkelw­arner, Spurhaltea­ssistent, Verkehrsze­ichenerken­nung oder eine aktive Notbremsfu­nktion. Durchaus nützlich ist auch die „Grip Control“, die beispielsw­eise mit dem Baustellen-Paket (Motorschut­z, erhöhte Bodenfreih­eit und Nutzlast) kombiniert werden, und den Transporte­r auch für schwierige­res Gelände fit machen kann. Diese Weiterentw­icklung der Antriebssc­hlupfregel­ung sorgt für eine optimale Traktion der Vorderräde­r in Abhängigke­it vom jeweiligen Untergrund.

Unter der kurzen Motorhaube arbeiten bei den PSA-Modellen BlueHDi-Motoren. Beim Jumpy mit 95, 120 oder 180 PS, beim Expert sind es 95, 115 und 150 PS. Das von uns bewegte 120 PSTriebwer­k läuft agil, leise und sorgt für ausreichen­d Vortrieb für den knapp 5 Meter langen, mittleren Jumpy. Einstiegsp­reise: Citroen¨ Jumpy ab 19.650 Euro, Peugeot Expert ab 15.990 Euro (Angebotspr­eis bis 31.3.2017) exkl. aller Abgaben.

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