Der Kannibalismus des Kulturministers
Zur Diskussion über eine Umbenennung des Heldenplatzes Dem Kannibalismus des neuen Kulturministers, Thomas Drozda, fielen zwei der höchstqualifizierten Repräsentanten der österreichischen Kultur zum Opfer: Agnes Husslein, Direktorin und erfolgreichste Mehrerin der Bestände des Belvedere-Museums, sowie der französische Dominique Meyer, als Opernchef Garant eines niveauvollen Programms und ausverkaufter Häuser.
Weiters will Drozda den im Traditionsbewusstsein der Wiener verankerten historischen Heldenplatz im Sinne der politischen Korrektheit in Platz der Republik oder, banaler, der Demokratie umbenennen. Letztere eine a` la DDR von autokratisch regierten Staaten und Bananenrepubliken häufig missbrauchte Etikette.
Drozdas Kulturverständnis findet seine Entsprechung im Banausentum des Rathauses: das Baummassaker auf Otto Wagners Steinhofgründen; der vor der Realisierung stehende Bau des Turmmonsters am Heumarkt, Faustschlag in das Gesicht der Stadt; die Aufstockung des seinerzeit in skandalöser Weise bis an die Mauern der Karlskirche herangebauten Betonriegels einer Versicherungsanstalt.
Alles protegiert und abgesegnet von Wiens grüner Vizebürgermeisterin Vassilakou. Populismus und Personenkult vor und vergleicht ihn mit Donald Trump. „Franz“verhalte sich aggressiv, beleidigend und unhöflich gegenüber Kardinälen, er sei ein unintelligenter Ideologe, der von Wirtschaftsfragen keine Ahnung habe, und drücke sich in der Frage der Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zur Kommunion unklar aus.
Weiters kritisiert Winkler die vatikanische Vermittlungstätigkeit zur friedlichen Konfliktlösung in Venezuela und die kirchliche Haltung zu Migration. Und: „Franz“würde die Kirche lieber regieren anstatt sie zu reformieren.
In welcher Wahrnehmungswelt lebt Hans Winkler eigentlich? Kaum zu glauben, dass er katholischer Publizist ist. Vielleicht könnte er die österliche Buß- und Fastenzeit zu selbstkritischem Überdenken seiner polemischen Haltung nützen und sich in journalistischer Abstinenz üben?