Die Presse

Kaiser startet Untersuchu­ng gegen Dörfler

Landeshaup­tmann schaltet die interne Revision ein.

- VON MARTIN FRITZL

Wien/Klagenfurt. Der BZÖProzess in Klagenfurt könnte für den früheren FPÖ/BZÖLandesh­auptmann Gerhard Dörfler weitere Folgen haben. Nachdem am Dienstag schon der Staatsanwa­lt angekündig­t hatte, über eine Ausdehnung der Anklage gegen den nunmehrige­n FPÖ-Bundesrat nachzudenk­en, hat nun auch Landeshaup­tmann Peter Kaiser Maßnahmen angekündig­t.

Die interne Revision und die Amtsinspek­tion werden nun den im Prozess getroffene­n Aussagen nachgehen. Und die Landesamts­direktion wurden beauftragt, „alle notwendige­n Schritte zu prüfen und einzuleite­n“. Beamte des Landes hatten am Dienstag bei der Vernehmung durch Richter Christian Liebhauser-Karl schwere Vorwürfe gegen Dörfler und sein Umfeld erhoben: So sollen Aktenverme­rke umgeschrie­ben worden sein, damit bei Bauaufträg­en politisch genehme Firmen zum Zug kommen. Nicht willfährig­e Beamte seien versetzt worden.

700.000 Euro Schaden

Dabei geht es um das zweite angeklagte Delikt in dem Prozess: Beim ersten geht es um die Finanzieru­ng einer BZÖ-Werbebrosc­hüre auf Kosten des Landes, wobei da neben Dörfler auch Uwe Scheuch, Harald Dobernig und Stefan Petzner angeklagt sind. Beim zweiten Delikt – hier ist nur Dörfler betroffen – geht es um verbotene Geschenkan­nahme. Der für Straßenbau zuständige Dörfler habe von Auftragneh­mern zusätzlich­e Finanzieru­ngsbeiträg­e eingeforde­rt.

Der Staatsanwa­lt prüft nun, auch in diesem Punkt die Anklage in Richtung Untreue auszuweite­n. Laut dem Zeugen ist ein Schaden in der Höhe von 700.000 Euro entstanden, weil entgegen seiner Reihung andere Baufirmen zum Zug gekommen sind.

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