Autor Franz Schuh erhält WatzlawickEhrenring
Die Jury lobt seine Texte als „Stachel des intellektuellen Widerstands“.
Über „Fortuna“, das Glück, schreibt der österreichische Kulturpublizist Franz Schuh in seinem neuen, am 21. März in Wien präsentierten Buch, sechs Tage davor feiert er seinen 70. Geburtstag – und auch die Ärzteschaft feiert ihn nun, mit dem Watzlawick-Ehrenring, den sie seit 2008 jährlich vergibt. Franz Schuh, Sohn eines Wiener Polizisten, aufgewachsen in einem „buchstabenfernen“Elternhaus und studierter Philosoph, gehört seit Jahrzehnten zu den wichtigsten Essayisten des Landes – eine Stimme der „Güte“(mit der er sich nicht zufällig in seinem Buch „Hilfe! Ein Versuch zur Güte!“auseinandersetzt), ein von Scharfsinn, Witz und Selbstironie sprühender „heiterer Melancholiker“, ein Polemiker mit Nachsicht für menschliche Schwächen.
Schuhs alltagskritische Essays und Beobachtungen seien „ein wesentlicher Stachel des intellektuellen Widerstands“, heißt es in der Jurybegründung zur Verleihung des Watzlawick-Ehrenrings. Gedacht ist der Preis laut Ärztekammer für Publizisten, die sich für den Diskurs zwischen den wissenschaftlichen Disziplinen sowie die Humanisierung der Welt einsetzen. „Franz Schuh ist eine wichtige Stimme in Zeiten, da Kommunikation, Medienverfälschung und Sprache nicht mehr differenziert eingesetzt werden und Demokratie gefährdet scheint“, so die Jury. Bisherige Preisträger waren u. a. Philosoph Rüdiger Safranski, Physiker Walter Thirring, Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann und Literaturwissenschafterin Ruth Klüger. Die Verleihung findet am 23. Mai statt. (sim)