3600 Projekte Dörflers werden überprüft
Der Ex-Landeshauptmann Kärntens verlässt den Bundesrat.
Klagenfurt. 3600 Vergaben im Straßenbau durch Kärnten stehen auf dem Prüfstand. Und das ist nur die Minimalzahl. All diese Projekte werden nun durchleuchtet. Damit die gesamte Amtszeit des Kärntner Altlandeshauptmanns Gerhard Dörfler, als er 2001–2013 für den Straßenbau in der Landesregierung zuständig war. Gleichzeitig wurde am Freitag bekannt, dass Dörfler den Bundesrat verlässt.
Seine Nachfolge als FPÖVertreter war noch offen. Grund für die umfangreichen Ermittlungen ist die erfolgte Ausweitung der Anklage. 300 bis 400 Bauvergaben pro Jahr umfasst die Arbeit der Straßenbauabteilung, wie das Büro von Straßenbaulandesrat Gerhard Köfer erklärte.
Ausgelöst wurde die Ausweitung der Anklage durch die Aussage eines hochrangigen Beamten am Dienstag. Dieser hatte als Zeuge unter Wahrheitspflicht erklärt, dass die Bieterreihungen auf Anweisung des politischen Büros von Landesrat Dörfler umgestoßen worden seien. Andere Firmen als die ermittelten Bestbieter hätten den Zuschlag erhalten. Dafür habe ein Spitzenbeamter seine Aktenvermerke umgeschrieben. Für den Staatsanwalt ist das Untreue und Amtsmissbrauch.
Dörfler weist alle Vorwürfe gegen ihn zurück, auch sein Rücktritt als Bundesrat sei nicht als Schuldeingeständnis zu verstehen. (red./APA)