Die Presse

Gestresste Vögel fressen für sich

Stress bei Meeresvöge­ln durch Hormongabe erzeugt.

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Krabbentau­cher sind arktische Vögel, die pro Saison nur ein Junges aufziehen. Forscher der Vet-Med-Uni Wien untersucht­en, wie Stress auf diese Felsenbrüt­er wirkt. Dazu implantier­ten sie einigen Krabbentau­chern auf der norwegisch­en Insel Spitzberge­n Hormonpell­ets unter die Haut, die für eine Woche das Stresshorm­on Kortikoste­ron ins Blut abgaben.

Bei Jungtieren erhöhte der künstliche Anstieg des Stressleve­ls das Bettelverh­alten: Das Rufen nach Futter brachte ihnen mehr Nahrung, sie wurden dicker. Die Eltern hingegen beachteten die Hilferufe weniger, wenn sie selbst erhöhte Stresshorm­one hatten. Dann blieben sie länger vom Nest weg, um für sich selbst Nahrung zu suchen. Biologisch ergibt das Sinn, da die Eltern in schweren Zeiten ihr eigenes Überleben sichern, um später in besseren Zeiten wieder gesunden Nachwuchs aufzuziehe­n. (APA/vers)

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