Die Presse

Bienchen, summ herum

Warum „befruchten“nicht wahnsinnig sexy ist.

- michael.koettritsc­h@diepresse.com

Das waren noch Zeiten, als mit Bienchen und Blümchen erklärt wurde, wie das mit dem Befruchten funktionie­rt.

Längst ist das Befruchten kein Privileg des Sexuellen mehr. Vielmehr hat sich der Begriff in die Businesssp­rache fortgepfla­nzt. (Vermutlich, weil es in Unternehme­n so geschäftig zugeht wie in Bienenstöc­ken.)

Die Automobili­ndustrie, ließ ein deutscher Autobauer wissen, lasse sich angesichts gewaltiger Umbrüche von anderen Branchen befruchten. Ein Wiener Fußballklu­b freute sich, dass das Verhältnis zum und mit dem neuen Geschäftsf­ührer ein befruchten­des sei. In der Start-up-Szene, war kürzlich zu lesen, schätze man die Kultur, sich gegenseiti­g zu befruchten und – Nachsatz – voneinande­r zu lernen.

Darum geht es: ums Zuhören und Voneinande­rlernen. Doch das klingt offenbar nicht so prickelnd wie das mit dem Befruchten.

 ?? VON MICHAEL KÖTTRITSCH ??
VON MICHAEL KÖTTRITSCH

Newspapers in German

Newspapers from Austria