Die Erkenntnis des Meisters
Bundesliga. Tabellenführer Salzburg ging gegen die Admira erstmals seit acht Runden nicht als Sieger vom Feld. „Wir sind nicht unschlagbar.“
Maria Enzersdorf/Wien. Salzburg kann in der Bundesliga doch nicht immer gewinnen. Mit einem 1:1 bei der Admira schrieb der Meister und Spitzenreiter erstmals seit acht Runden keine drei Zähler an. Der Vorsprung in der Tabelle wurde nach klaren Erfolgen der Verfolger Altach und Austria wieder etwas kleiner.
Vor dem Schlager zwischen Salzburg und der Austria wittern die Wiener gar Höhenluft. „Vielleicht können wir in Salzburg überraschen, dann wäre wieder etwas möglich. Wir könnten es noch spannend machen“, meinte Austrias Kapitän Alexander Grünwald nach dem 3:0 gegen den WAC. Sechs Zähler fehlen den Violetten auf den Tabellenführer, Altach rückte bis auf vier Punkte an Salzburg heran. Trainer Martin Scherb betonte nach dem 3:0-Heimsieg gegen Mattersburg jedoch: „Die Tabelle ist für mich kein Thema.“
Ausgerechnet bei der „grauen Maus“in der Südstadt reichte es für Salzburg wieder einmal nicht zum Sieg. Wie schon bei der Heimniederlage gegen die Admira in der 16. Runde Ende November ließ der Titelverteidiger Chance um Chan- ce ungenutzt. Nach dem Gegentor von Maximilian Sax (56.) einem Rückstand nachlaufend, vergaben die Salzburger durch Stefan Lainer sogar vom Elfmeterpunkt.
Xaver Schlager sorgte mit seinem Premierentor in der Liga (79.) immerhin für ein Remis. „Nur 1:1 statt drei Punkten, das ist bitter“, meinte der 19-jährige Schlager, der zuletzt auch mit dem YouthLeague-Team für Furore gesorgt hatte. Seine Erkenntnis nach dem Spiel: „Wir haben gesehen, dass wir nicht unschlagbar sind.“
Post-Soriano-Ära
Gegen die starke Admira-Defensive um Torhüter Andreas Leitner fehlte Salzburg im Angriffszentrum ein durchschlagskräftiges Argument. Inwieweit die durch den Abgang von Torjäger Jonatan Soriano entstandene Lücke geschlossen werden kann, bleibt weiter Thema. Takumi Minamino, Hwang Hee-chan sowie die eingewechselten Dimitri Oberlin und Wanderson sind allesamt nicht die typischen Strafraumstürmer. Trainer O´scar Garc´ıa war zwar mit dem Resultat unzufrieden, sah dennoch eine Leistungssteigerung zum vorigen Auftritt. „In der vergangenen Woche waren wir schlechter, haben aber gewonnen“, sagte der Spanier im Rückblick auf das 1:0 bei Rapid in der Vorwoche.
Die Austria hatte gegen den WAC laut Trainer Thorsten Fink Glück, als Mario Leitgeb beim Stand von 0:0 nach einem Patzer von Torhüter Osman Hadzikic im Strafraum fiel und es keinen Strafstoß gab. Danach steuerte der Tabellendritte aber unaufhaltsam dem ersten Heimsieg im neuen Jahr entgegen. Die Offensive wirbelte gegen einen ersatzgeschwächten Gegner, Topstürmer Larry Kayode (neuntes Saisontor) durfte sich über seinen zweiten Treffer in Folge freuen.
Der Reise nach Wals-Siezenheim sahen die Austrianer deshalb hoffnungsvoll entgegen, wenngleich die Violetten unter Fink gegen Salzburg noch sieglos sind.