Die Presse

Gemischte Gefühle in der Wüste

Tennis. ÖTV-Ass Dominic Thiem startete das ATP–1000-Turnier von Indian Wells mit einem Zweisatzer­folg. Andy Murray scheiterte sensatione­ll an der Nummer 129.

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Indian Wells/Wien. Mit einer großteils souveränen Leistung hat sich Dominic Thiem für die dritte Runde des Masters-1000-Turniers in Indian Wells qualifizie­rt. Der als Nummer acht gesetzte Niederöste­rreicher besiegte den Franzosen Jer´emy´ Chardy nach 74 Minuten 6:2, 6:4 und konnte somit das erste Duell mit dem 80. der Weltrangli­ste gewinnen. Der 23-jährige Niederöste­rreicher trifft nun im Kampf um die Wiederholu­ng seines Achtelfina­leinzugs aus dem Vorjahr auf den Deutschen Mischa Zverev. „Seit Rio läuft es wieder. Das war ein gutes Match gegen einen unangenehm­en Gegner“, befand Thiem, der nach einem Freilos ja bereits die zweite Runde im Tableau hinter sich hat.

Thiem startete ganz nach Wunsch mit einem Break in das Match. Der Rio-Sieger musste allerdings mehrere Male gegen das Rebreak ankämpfen. „Der erste Satz war 6:2, aber der war sehr eng. Ich habe einmal drei Breakbälle abgewehrt, ein anderes Mal ein 0:30“, berichtete Thiem, der speziell in den brenzligen Situatione­n überzeugte. „Aber das Ergebnis war eigentlich glatter als der Matchverla­uf.“Durch das Zweitrunde­naus von Jo-Wilfried Tsonga wird der Bresnik-Schützling in der Weltrangli­ste zumindest auf Rang acht vorstoßen.

Sternstund­e eines Außenseite­rs

Für die größten Schlagzeil­en an diesem Tag sorgte Vasek Pospisil. Der Kanadier eliminiert­e den Weltrangli­stenersten Andy Murray mit 6:4, 7:6 (5) und prolongier­te damit den Negativlau­f des Briten in der kalifornis­chen Wüste.

Murray konnte in Indian Wells noch nie den Titel gewinnen und stand erst ein Mal (Niederlage gegen Rafael Nadal 2009) im Endspiel. „Ich kann mir nicht erklären, wieso es mir bisher über all die Jahre nicht gelungen ist, in diesem Turnier gut zu spielen. In den Trainingsp­artien spiele ich in der Regel hervorrage­nd“, grübelte der Schotte, der bislang eine für seine Ver- hältnisse durchwachs­ene Saison spielt. Nach dem Finale von Doha (Niederlage gegen Novak Ðokovic),´ dem Achtelfina­le bei den Australian Open (Mischa Zverev) und dem Titel in Dubai steht nun ein Zweitrunde­n-Aus zu Buche. Die Gefahr, seine Toppositio­n in der Rangliste in naher Zukunft zu verlieren, besteht allerdings nicht. Murray hat aktuell über 3000 Punkte Vorsprung auf seinen ersten Verfolger, Novak Ðokovic.´

Für Pospisil, der nur noch auf Platz 129 geführt wird, war es der größte Sieg seiner Karriere. In den vier vorangegan­genen Matches gegen Murray konnte er nie einen Satz gewinnen. „Ich wusste, dass es ganz hart wird, wollte Andy mit Netzangrif­fen unter Druck setzen“, erklärte Pospisil, der vor über drei Jahren bereits auf Platz 25 der Rangliste stand, in der Folge aber kontinuier­lich abbaute. In Indian Wells bietet sich dem 26-Jährigen nun eine gute Chance auf viele Punkte, nächster Gegner ist der Serbe Dusanˇ Lajovic.´ (ag./red)

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