Die Presse

Von Shakespear­e inspiriert

Champions League. Leicester City hat unter Neo-Trainer Craig Shakespear­e wieder auf die Siegerstra­ße gefunden und will heute den 1:2-Rückstand gegen FC Sevilla drehen.

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Leicester. Mit den großen Bühnenspie­len seines berühmten Namensvett­ers können die Auftritte von Leicester City unter Neo-Trainer Craig Shakespear­e noch nicht mithalten, aber sie machten Klub, Spielern und Fans wieder Hoffnung. Nach der umstritten­en Entlassung von Meistercoa­ch Claudio Ranieri feierte der englische Meister zuletzt zwei Siege, darunter ein 3:1 gegen Liverpool. Als Lohn wurde der 53-Jährige trotz prominente­r Kandidaten wie Ex-Teamchef Roy Hodgson bis Saisonende bestätigt und gibt heute (20.45 Uhr, live Sky) im Achtelfina­lrückspiel gegen den FC Sevilla (Hinspiel 1:2) seine Premiere als Cheftraine­r.

„Er hat die erhoffte positive Reaktion geschafft“, erklärte Klub-Vizevorsta­nd Aiyawatt Srivaddhan­aprabha. „Angesichts seiner Fähigkeite­n und seines hohen Standings sind wir überzeugt, dass die Mannschaft in guten Händen ist.“

Als Spieler verdingte sich Shakespear­e in unteren Klassen, sein größter Erfolg war ein Cupsieg gegen Arsenal mit Drittligis­t Walsall. Seine Trainerlau­fbahn startete er bei West Brom, zuerst als Community-Beauftragt­er, später betreute er Nachwuchs und zweite Mannschaft, ehe er 2006 für ein Spiel bei den Profis aushalf. Danach heuerte „Shakey“als Assistent von Nigel Pearson bei Leicester an und blieb dem Klub bis auf einen Abstecher nach Hull (2010/11) treu. Im Vorjahr holte ihn Sam Allardyce zusätzlich zum englischen Nationalte­am, dessen Ära endete jedoch wegen eines Skandals bereits nach einem Spiel.

Wegbegleit­er beschreibe­n Shakespear­e als freundlich­en und gutmütigen Charakter, eine Art Stoßdämpfe­r zwischen Klub und seinen schwierige­ren Chefs Pearson und später Ranieri. Im Gegensatz zum Italiener, dessen Metho- den und taktische Anweisunge­n zum Teil für Verwirrung bei den eigenen Spielern gesorgt haben sollen, bezieht sein Nachfolger diese aktiv in seine Überlegung­en ein. So berichtete Stürmer Jamie Vardy: „Vor dem Spiel gegen Liverpool hat er uns gefragt, was unsere Ideen waren. Die haben wir umgesetzt, und es hat funktionie­rt.“

Mit dem neuen Selbstvert­rauen soll nun vor Heimpublik­um gegen Sevilla die Wende geschafft werden. „Wenn man zweimal gewinnt, ist das die beste Medizin für den Teamgeist“, sagte Christian Fuchs im Klub-TV. Die Spielpause am Wochenende wurde für ein dreitägige­s Trainingsl­ager in Dubai genutzt. „Leicester ist jetzt so gefährlich, wie sie vor einem Jahr waren“, ist Sevilla-Trainer Jorge Sampaoli gewarnt.

Im Parallelsp­iel steht Juventus nach dem 2:0 im Hinspiel gegen Porto vor dem Aufstieg. (swi)

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