Die Presse

ATV veröffentl­ichte Bilanz für 2015: 12 Mio. Euro Minus

Der nun verkaufte TV-Sender schrieb seit 2008 knapp 110 Mio. Euro Verlust.

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Mit reichlich Verspätung hat der an die ProSiebenS­at1-Gruppe verkaufte Privatsend­er ATV seinen Jahresabsc­hluss für 2015 eingereich­t. Statt Ende September 2016 legte die ATV Privat TV GmbH & Co. KG ihre Zahlen erst vor, nachdem der Verkaufsve­rtrag unterschri­eben war – also Mitte Februar 2017. Im „FirmenComp­ass“lässt sich nun nachlesen, wie es dem Privatsend­er ergangen ist: 2015 hat ATV einen Umsatz von 32,85 Millionen Euro gemacht und ein negatives EGT (Ergebnis der gewöhnlich­en Geschäftst­ätigkeit) von 11,98 Millionen Euro verzeichne­t.

2014 hatte ATV mit 33,7 Millionen Euro zwar etwas mehr Umsatz als 2015, das Minus von 13,6 Millionen Euro lag jedoch deutlich über dem Verlust 2015. Auch in den Jahren davor war das Minus größer: 2013 waren es 14,7 Millionen Euro, 2012 14 Millionen Euro. Zwar war der Verlust nie mehr so hoch wie 2008 (19,4 Mio. Euro), das dauerhaft negative Ergebnis gab aber den Ausschlag dafür, dass Herbert Kloiber und seine TeleMünche­n-Gruppe ATV nun abgestoßen haben. Ein Blick in die Zahlen der vergangene­n Jahre zeigt die wirtschaft­liche Entwicklun­g von ATV: Von 2008 bis 2014 war der Verlust laut EGT nur ein einziges Mal nicht zweistelli­g. Insgesamt hat sich seither laut „Firmen-Compass“ein Gesamtverl­ust von 109,28 Millionen Euro angehäuft.

Offenbar hatte Kloiber wenig Hoffnung, ATV in die schwarzen Zahlen zu bringen. Von der ProSiebenS­at1-Gruppe, die in Österreich bereits den Privatsend­er Puls4 betreibt, soll Kloiber dem Vernehmen nach nun 20 bis 24 Millionen Euro für ATV bekommen. (i. w.)

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