Rabenhof-Theater bringt Stück von Stefanie Sargnagel
Auch die aktuelle Hetzkampagne gegen die Autorin soll Thema sein.
Das nennt man die Gunst der Stunde nutzen: Im Wiener Rabenhof wird am 19. April „Ja, eh! – Beisl, Bier und Bachmannpreis“, das erste Theaterstück der 31-jährigen Wiener Autorin Stefanie Sargnagel, aufgeführt. „Selbstverständlich werden dabei die aktuellen Ereignisse – im O-Ton – Eingang finden“, heißt es in der Ankündigung. „Inklusive der schönsten ,Kronen Zeitung‘-Hasspostings und der sexiesten Thomas-Glavinic-Nacktfotos. Katzenbabys werden demnächst gecastet.“
Das Rabenhof nimmt damit direkten Bezug auf eine Debatte, die seit vergangener Woche im Internet tobt: Die „Kronen Zeitung“kritisierte Sargnagel wegen eines literarischen Reisetagebuchs, in dem sie satirisch über Haschisch und das Treten von Babykatzen geschrieben hatte und das während einer vom Kulturministerium geförderten Marokko-Reise entstanden war. Die Folge waren Hasskommentare und Gewaltaufrufe bis hin zu Morddrohungen gegen Sargnagel im Netz; die Polizei ermittelt. Auch der Autor Thomas Glavinic schaltete sich mit Vorwürfen an Sargnagel (es geht um Nacktfotos von ihm) in den Onlinestreit ein. Zwischenzeitlich wurde das Facebook-Konto der Autorin gesperrt. Facebook habe inzwischen eingeräumt, dass es sich um einen Fehler gehandelt habe, und sich bei Sargnagel entschuldigt, berichtet das Portal Futurezone.
Wie viel davon auch im Rabenhof Thema sein wird, ist freilich offen. Fest steht, dass Sargnagels Text von den Schauspielerinnen Miriam Fussenegger, Saskia Klar und Lena Kalisch interpretiert wird und der Musiker Voodoo Jürgens die Musik beisteuert. (red./awa)