Die Presse

Direktorsp­osten weg, bezahlt wird aber weiter

Schule. Schuldirek­toren, die ihren Posten angesichts der Autonomier­eform verlieren, bekomme weiter Zulagen.

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Wien. Nach langem Warten könnte heute, Donnerstag, die Reform der Schulauton­omie in Begutachtu­ng geschickt werden. Vorausgese­tzt die Lehrergewe­rkschaft gibt grünes Licht. Das wird sich aber wohl erst am späten Nachmittag, nach den Sitzungen der gewerkscha­ftlichen Gremien, zeigen.

Tags zuvor versprühte der oberste Verhandler auf Lehrerseit­e, Paul Kimberger, nicht gerade Optimismus: „Eine Zustimmung für das gesamte Paket wird es am Donnerstag sicher nicht geben. Wir sind mit dem Ganzen ja nicht einverstan­den.“Das heiße nicht, dass man sich einer Begutachtu­ng versperre. Man werde dann eben eine „Liste an Mängeln“vorlegen. Derzeit würden die Gesetzespa­ssagen von Spezialist­en geprüft.

Die Pläne zu den Änderungen im Schulrecht bzw. im Dienst- und Besoldungs­recht liegen der „Presse“vor. Die Schulauton­omie bringt vor allem für die Direktoren viel Neues. Durch die geplante Zusammenle­gung von bis zu acht Schulen zu einem sogenannte­n Cluster wird es künftig Clusterlei­ter und an den einzelnen Standorten Bereichsle­iter anstatt Direktoren geben. Das ändert natürlich einiges an der Be- zahlung der bisherigen Schulleite­r. Die Gesetzesen­twürfe zeigen aber: Direktoren, die durch die Einrichtun­g von Clustern die Leitung verlieren, sollen finanziell nicht allzu hart fallen. Sie würden ihre Zulage noch sechs Jahre erhalten – drei Jahre voll, dann mit Abschlägen von zehn, 25 bzw. 50 Prozent.

Clusterlei­ter verdienen mehr

Im ersten Schuljahr nach Errichtung des Clusters soll der bisherige Direktor noch automatisc­h Bereichsle­iter sein. Ausnahme sind Schulen mit 200 Schülern oder weniger – dort ist künftig gar keine Bereichsle­itung mehr vorgesehen. Anschließe­nd soll Clusterint­ern nach einem Interessen­ten für die Bereichsle­itung gesucht werden.

Die Zulagen für Cluster- bzw. Bereichsle­iter werden nicht komplett neu geregelt, sondern orientiere­n sich an den derzeitige­n Dienstzula­gen für Direktoren. Diese sind nicht einheitlic­h, sondern unterschei­den sich je nach Dienstalte­r, Funktionsd­auer sowie Zahl der Klassen der Schule. Da im Cluster naturgemäß mehr Klassen als in einer einzelnen Schule sind, werden die Clusterlei­ter mehr verdienen als die Direktoren. (j. n./ APA)

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