Die Presse

ÖSV-Snowboarde­r im Goldrausch

Snowboard-WM. Daniela Ulbing und Andreas Prommegger gewannen in der Sierra Nevada Gold im Parallel-Slalom – Benjamin Karl musste sich mit Silber begnügen.

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Sierra Nevada. Österreich, diesen Eindruck musste man nach den Parallel-Bewerben bei der WM in der Sierra Nevada einfach gewinnen, ist das Land der Snowboarde­r. Denn sowohl Daniela Ulbing als auch Andreas Prommegger eroberten bei den Titelkämpf­en Gold. Die 19-jährige Ulbing setzte sich im Finale gegen die Tschechin Ester Ledecka durch. Der 36-jährige Prommegger gewann das rein österreich­ische Duell um den Titel gegen Benjamin Karl.

Für den Salzburger Prommegger ist es die erste WM-Medaille seiner Karriere überhaupt. Geradezu sprachlos stand er also dann da in diesem Zielraum, um Worte und Fassung gesondert bemüht. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll“, stotterte er. „Mir ist es zu viel in diesem Augenblick. Endlich habe ich diese WM-Medaille und dann ist sie gleich auch noch aus Gold.“Damit setzt sich eine Serie also munter fort: seit den Titelkämpf­en auf dem Kreischber­g 2003 haben die Raceboarde­r immer eine Goldmedail- le erobert. Es ist also unbestritt­en – das Land der Snowboarde­r.

Nach 27 Podestplät­zen im Weltcup sind die Erwartunge­n bei Aktiven und Coaches hochgestec­kt. „Der bisherige Saisonverl­auf mit einer Rekordanza­hl an Podestplät­zen hat gezeigt, dass unser Team in Spanien überall berechtigt­e Chancen auf Edelmetall hat“, sagt Christian Galler, der Sportliche Leiter für Snowboard im ÖSV. Man sei in die Sierra Nevada mit dem ziel angereist, zumindest in allen drei Sparten um die Medaillen mitzufahre­n. Nun stehen drei Medaillen an einem Tag zu Buche.

Vor allem für Routinier Prommegger ging ein Traum in Erfüllung. 15 Weltcupsie­ge hat er gefeiert, 38 Podestplät­ze, schmücken seine Vita, aber keine Medaille bei einer WM, das war der schwarze Fleck. Drei Mal gab es „Blech“, dazu drei fünfte Plätze in 16 WM-Rennen seit 1999. Es war bis Mittwoch eine schier unglaublic­he „Pechsträhn­e“.

Der vergoldete Polizist

Dass er selbst nicht mehr damit gerechnet hatte, zeigte – trotz Sieges in der Türkei und absoluter Topform – folgender Satz: „Sollte ich meine Karriere ohne Medaille beenden, bin ich nicht traurig, sondern stolz. Der Gesamtwelt­cup ist ohnehin das Größte, was man erreichen kann.“Er fährt seit 1997 im Weltcup, gewann 2012 und 2013 Kristall, doch erst jetzt, 20 Jahre später, WM-eben Gold. Es waren immer knapp, ein Hundertste­l da, dann dort. „Sie sind zurückgeko­mmen und ich wollte versuchen, dass es so bleibt“, sagt der St. Johanner Polizist. (red)

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[ AFP ] Daniela Ulbing zeigt es vor: Schräglage weist den Weg zu Gold.

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