Messi steht wieder in Argentiniens Gunst
WM-Qualifikation. Superstar Lionel Messi schoss die Albiceleste zum 1:0-Sieg gegen Chile und nährte die Hoffnung auf die direkte Qualifikation für Russland 2018. Brasilien ist unter Trainer Tite weiter ungeschlagen und so gut wie durch.
Buenos Aires. Im Gegensatz zu Barcelona ist Lionel Messi in seiner Heimat Argentinien nicht unumstritten. Im blau-weißen Trikot versprüht der Superstar nicht dieselbe Genialität wie im Klub, die komplizierte Beziehung zu Fans und Medien mag Ursache oder Folge davon sein. Am Donnerstag lagen rund 60.000 Argentinier im Estadio Monumental in Buenos Aires „ihrem Messi“wieder zu Füßen: Per Elfmeter erzielte der 29-Jährige den 1:0-Siegtreffer gegen Chile und wahrte die Chance auf die direkte WM-Qualifikation.
Es war keine überzeugende Vorstellung, die Argentinien bei schwierigen Platzverhältnissen bot. Auch der Elfmeterpfiff sorgte für Diskussionen, A´ngel Di Mar´ıa ging nach einem weiten Ball für die Chilenen allzu leicht zu Boden. Messi leistete mit dem verwandelten Strafstoß (16.) ein wenig Wiedergutmachung für das verlorene Finale der letzten Copa America. Nach der Elfmeterniederlage gegen Chile im Juni hatte der Barcelona-Star enttäuscht seinen Rücktritt erklärt. Erst nach Zusprache von Teamchef Edgardo Bauza und Staatspräsident Mauricio Macri revidierte Messi seine Entscheidung.
Das alles ist Geschichte, dank des Sieges verbesserte sich Argentinien nach 13 von 18 Spieltagen von Platz fünf auf drei, die ersten vier fahren fix zur WM 2018 in Russland. Schon am Dienstag er- wartet die Albiceleste auf 3600 Meter Höhe in Bolivien der nächste Härtetest, zudem könnte Messi fehlen. Medienberichten zufolge soll er das Schiedsrichterteam beschimpft haben, eine Sperre droht.
China-Legionär als Sele¸cao-˜Held
An der Spitze der Tabelle rangiert weiter Brasilien, das das Spitzenspiel gegen den Zweiten Uruguay in Montevideo gewann und damit unter dem neuen Trainer Tite wei- ter ungeschlagen ist. Angeführt von Neymar und Dreifach-Torschütze Paulinho belohnte sich die Selec¸ao˜ für eine starke Leistung mit einem 4:1-Erfolg. Nach dem 1:0 für Uruguay durch Edinson Cavani (9./Elfmeter) drehte der fünfmalige Weltmeister durch China-Legionär Paulinho (19., 52.) die Partie. Neymar mit einem herrlichen Lupfer (75.) und erneut Paulinho (90.) sorgten für den Endstand.
Einen wichtigen Schritt in Richtung Russland machte auch Kolumbien, das nach dem 1:0 gegen Bolivien Vierter ist. James Rodr´ıguez entschied die enge Partie per Elfmeternachschuss (83.). Einen Rückschlag setzte es hingegen für das bisherige Überraschungsteam aus Ecuador mit einer 1:2-Niederlage in Paraguay, das damit wieder hoffen darf. (swi)