Fulminantes MDAX-Debüt für Börsenneuling
Kursfeuerwerk für den Maschinenbauer Aumann.
W ährend das politische Hickkack um die Abschaffung der von Barack Obama eingeleiteten Gesundheitsreform die USBörse lähmte, gab es in Deutschland Grund zu feiern: Mit dem ersten Börsengang dieses Jahres in Frankfurt sorgte der Maschinenbauer Aumann am Freitag für Jubel. Der erste Kurs der Aktie lag mit 48,20 Euro schon 14 Prozent über dem Ausgabepreis von 42 Euro, im Handelsverlauf stieg das Papier sogar um bis zu 20 Prozent auf 50,50 Euro.
Der Plan, mit dem Börsengang den Wert von Aumann herauszustellen, sei aufgegangen, sagte der Chef des Aumann-Mehrheitsaktionärs MBB, Christof Nesemeier: „Wenn man so eine Perle in einem Gemischtwarenladen versteckt, sieht man nicht den vollen Wert.“Mit 700 Mio. Euro ist der Börsenneuling mehr wert als die Berliner Mittelstandsholding MBB selbst.
Finanzkreisen zufolge waren die Aktien mehr als fünfmal überzeichnet. Fast 90 Prozent der Papiere gingen an ausländische Anleger. MBB kassiert vom Emissionserlös von 251 Mio. Euro allein 176. 63 Mio. Euro gehen an Aumann, der damit die Produktion ausbauen will. Die Aufträge aus der Auto- und Fahrradindustrie schießen nach oben.
Begehrt waren auch Aktien von Merck: Die erste Zulassung eines neuen Medikaments seit neun Jahren gab dem Chemie- und Pharmakonzern Auftrieb.