Die Presse

Test für den Ernstfall

ÖFB-Gegner. Auch die WM 2018 bleibt eine Illusion, „Litmanens Erben“hoffen auf 2020.

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Am Dienstag gegen Finnland will das Team neue Formatione­n proben.

Wien. Mit der laufenden WM-Qualifikat­ion hat man in Finnland bereits abgeschlos­sen, in Innsbruck wird am Dienstag im Hinblick auf die EM 2020 geprobt. Die Finnen halten in der schwierige­n Gruppe I mit Kroatien, Island, der Ukraine, der Türkei und dem Kosovo nach fünf Spielen erst bei einem Punkt und drei geschossen­en Toren. Angesichts der mageren Ausbeute hat im Dezember Markku Kanerva den früheren Salzburg-Trainer Hans Backe als Teamchef abgelöst.

„Die Qualifikat­ion ist vorbei“, sagte Kanerva. „Aber wir müssen in die Zukunft schauen, wie wir uns entwickeln.“Der 52-Jährige hat der Nationalma­nnschaft ein Vier-vier-zwei-System statt der defensiven Fünferkett­e sowie mehr Ballbesitz verordnet. „Jedes Spiel ist jetzt ein Test, wie gut unsere Spieler sind und wie gut unser Spiel ist“, lautet seine Devise. Kanerva kommt aus dem finnischen Verband, war lang Nachwuchst­eamchef, Assistent und auch Interimsco­ach. Als solcher zeichnete er für die beiden bisher letzten Siege in Bewerbsspi­elen verantwort­lich: im September 2015 gegen Griechenla­nd und Färöer (jeweils 1:0).

Unter Vorgänger Backe gab es im Vorjahr in elf Partien neun Niederlage­n und nur zwei Remis, es folgte der Absturz von Rang 43 (Dezember 2015) auf Rang 99 der Fifa-Weltrangli­ste. „Es gibt viele Dinge, die wir verbessern müssen.“Kanerva gibt sich keiner Illusion hin. Schließlic­h hat sich Finnland noch nie für ein Großereign­is qualifizie­rt – auch nicht in den 1990er- Jahren, als man mit Jari Litmanen (Barcelona, Liverpool, Ajax) über einen echten Weltstar verfügte.

Der aktuelle Star der Finnen fehlt wegen einer zweijährig­en Dopingsper­re noch bis Oktober 2018. Offensivsp­ieler Roman Eremenko ist im September positiv auf Kokain getestet worden. Der 30-Jährige vom russischen Meister ZSKA Moskau, dreimal Finnlands Fußballer des Jahres, hat angekündig­t, die Uefa-Sanktion auch beim Internatio­nalen Sportgeric­htshof zu beeinspruc­hen. Bis dahin bleiben der frühere Schalke-Stürmer Teemu Pukki, mittlerwei­le bei Bröndby, sowie Abwehrchef Niklas Moisander (Bremen) die bekanntest­en Namen. Das Tor hütet Lukas Hradecky, bei Frankfurt Nummer eins vor ÖFB-Keeper Heinz Lindner.

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