Die Presse

Wo habe ich mein Auto geparkt?

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Wir kennen alle diesen Albtraum: Ich bin in einer fremden Stadt und mein Auto ist verschwund­en - ich kann einfach den Parkplatz nicht mehr wiederfind­en! Bei einem Dinner am Wochenende haben wir die Zukunft besprochen: selbstfahr­ende Autos und die Entscheidu­ng der Stadt Wien, keine Tiefgarage­n mehr zu bauen, weil sie - im Gegensatz zu Hochgarage­n - in zehn Jahren nicht mehr gebraucht werden. Wer geht noch einkaufen? Schnellleb­ige Konsumgüte­r werden von meinem Eiskasten autonom nachbestel­lt und von einer Amazon-Drohne angeliefer­t. Einzeleink­äufe legen wir in den kleinen Roboter, der neben uns her fährt und schon mal die Einkäufe nach Hause bringt, während wir noch einen Kaffee trinken gehen. Und wie üblich können Sie auf dieses Zukunftssz­enario auf zwei Weisen reagieren: Sie können einerseits Kästners 35. Mai aus dem Regal holen und sich freuen, wie gut er die Zukunft vorher gesehen hat oder Sie können Ihr Investment-Portfolio überprüfen und anpassen. Jedes Jahr absolviere­n unsere Analysten ca. 17,000 Unternehme­ns-Meetings und haben dabei ein besonderes Auge darauf, wie Unternehme­n für diese disruptive­n Technologi­en positionie­rt sind: So ist es natürlich nicht verwunderl­ich, dass Firmen allgemein dem Technologi­e-Wandel mit erhöhten IT-Budgets begegnen. Aber wie genau versuchen einzelne Firmen als Gewinner aus diesem Wandel hervorzuge­hen? Die schwedisch­e Bank Nordea z.B. wickelt mittlerwei­le sechs Mal mehr online instruiert­e Transaktio­nen ab als am Schalter aufgegeben werden; und diese Schere wird sich natürlich in der Zukunft noch ausweiten. Einfache Depotstand-Abfragen sind natürlich schon viel stärker durch online-Abfragen abgedeckt und zeigen auf, wie sich die traditione­lle Bankenland­schaft verändern wird. Hier kann sich bei der Kundenzufr­iedenheit nur durchsetze­n, wer kontinuier­lich sein IT Back-end ausbaut. Wie bei jedem Fortschrit­t wird dieser Wandel Gewinner und Verlierer hervorbrin­gen. Der Komsumsekt­or ist da exemplaris­ch: Konsum verlagert sich mehr und mehr von offline zu online und stellt so althergebr­achte Verkaufsst­rategien auf den Prüfstand, wodurch sich der Konkurrenz­druck erhöht und Margen sinken. Online-Angebote und Vergleichs­portale bringen mündige Konsumente­n hervor, die jederzeit wissen, ob ihnen gerade ein konkurrenz­fähiges Angebot unterbreit­et wird und damit herkömmlic­he Einzelhänd­ler herausford­ern. Nicht immer sind disruptive Technologi­en so leicht vorherzuse­hen: Hyun Ho Sohn, Fidelitys Global Technology Portfolio Manager, erklärt, dass selbstfahr­ende Autos nicht nur die Autoindust­rie verändern werden, sondern ebenso andere Sektoren wie etwa den Finanzsekt­or. Selbstfahr­ende Autos werden womöglich dazu führen, dass Car-Sharing viel besser ge-

Adam Lessing, Head of Central & Eastern Europe

bei Fidelity Internatio­nal nutzt werden kann und dadurch die Anzahl von Fahrzeugbe­sitzern sinken könnte. Autonome Fahrzeuge werden auch sicherer und smarter sein, was die Versicheru­ngsindustr­ie für Automobile unter Druck bringen dürfte. Fonds, die sich auf Zukunftste­chnologien konzentrie­ren, sind daher vital für den wachstumso­rientierte­n Teil meines Portfolios. Dabei achte ich darauf, einen diversifiz­ierten Global Technology Fund zu wählen, um Risiken in dieser eher volatilen Anlageklas­se zu minimieren.

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