Den Kärntner Slowenen dankbarer sein
„Deutschkärntner und Slowenen“, GK von Daniel Witzeling, 24. 3. Richtig wäre „Deutschkärntner und Kärntner Slowenen“. Nicht die Deutschkärntner, die Kärntner Slowenen sind um ihre Identität besorgt. Wer ihre Geschichte kennt, weiß, dass sie sich am 10. Oktober 1920 im Vertrauen auf die ihnen gegebenen Versprechungen für Kärnten und Österreich entschieden haben. Dieses Vertrauen wurde bisher leider enttäuscht: „Sie erklärt daher im Bewusstsein der verantwortungsvollen Stunde namens der von ihr vertretenen Bevölkerung, dass sie den slowenischen Landsleuten ihre sprachliche und nationale Eigenart jetzt und allezeit wahren will und dass sie deren geistigem und wirtschaftlichem Aufblühen dieselbe Fürsorge angedeihen lassen wird, wie den deutschen Bewohnern des Landes [. . .]“Anstatt der Minderheit für die Vergrößerung Kärntens zu danken, muss diese, um als Volksgruppe zu überleben, bei der Mehrheit für die Gewährung einiger ihrer Rechte aus Art. 7 des Staatsvertrags von 1955 vorstellig werden. Mit der Aufstellung einiger zweisprachiger Ortstafeln ist Artikel 7 nicht erfüllt. Das Versprechen vom 28. September 1920 wäre als Zeichen der Wertschätzung sowie Gleichstellung eine geeignete Grundlage für die Erwähnung der Volksgruppe in der neuen Landesverfassung.
Für den bewaffneten Widerstand einiger Kärntner Slowenen gegen die deutsche Wehrmacht, ohne den Österreich noch lang vergeblich auf den Staatsvertrag gewartet hätte, könnte den Kärntner Slowenen ganz Österreich dankbarer sein.