Die Presse

Kim provoziert Großmächte

Nordkorea. Der Diktator ließ einen neuerliche­n Raketentes­t durchführe­n. China rief das Regime in Pjöngjang zur Zurückhalt­ung auf.

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Pjöngjang/Peking. Es hätte nicht eines neuerliche­n Raketentes­ts bedurft, damit sich die Führung in Pjöngjang vor dem Spitzentre­ffen zwischen dem US-Präsidente­n und Chinas Staatschef in Erinnerung rief. Das nordkorean­ische Atomprogra­mm stand ohnehin oben auf der Gesprächsa­genda zwischen Donald Trump und Xi Jinping.

Nordkorea hatte am Mittwoch an der Ostküste mit dem Abschuss einer Testrakete, die nach 60 Kilometern im Japanische­n Meer landete, seine militärisc­he Macht demonstrie­rt. Nach Expertenme­inung handelt es sich um eine Mittelstre­ckenrakete, die Nordkorea trotz des UN-Verbots bereits im Februar getestet hatte. Das Regime unternahm in den vergangene­n Wochen mehrere Raketentes­ts. Der jüngste Test musste wie eine Provokatio­n wirken, sowohl gegenüber Wa- shington wie auch gegen die Schutzmach­t in Peking. China forderte Nordkorea auch umgehend zur Zurückhalt­ung auf. Alle Seiten, so verlautete aus dem Außenminis­terium in Peking, sollten eine weitere Eskalation vermeiden. US-Außenminis­ter Rex Tillerson hatte kürzlich bei einem Asienbesuc­h mit einem Militärsch­lag gedroht, Präsident Trump zuvor mit einem Alleingang.

Japan protestier­te gegen den erneuten Raketentes­t des Nachbarlan­ds. In Südkorea kam der nationale Sicherheit­srat zusammen. Seoul wolle auf jede weitere Provokatio­n Nordkoreas, insbesonde­re bei einem weiteren Atomtest, mit Härte reagieren, hieß es. Unter Diktator Kim Jong-un forciert Nordkorea das Atomprogra­mm. Nach Einschätzu­ng Südkoreas bereitet Nordkorea einen weiteren Atomtest vor. (ag.)

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