Die Presse

„Oase des Kindes“ist insolvent

Kindergärt­en. 62 Dienstnehm­er und 37 Gläubiger sind von der Insolvenz betroffen. Der Kindergart­en betreibt derzeit acht Standorte.

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Wien. Der Verein „Oase des Kindes“, der aktuell acht Kindergart­enstandort­e in Wien betreibt, hat Insolvenz angemeldet. Am Mittwoch wurde am Handelsger­icht Wien der Antrag auf Eröffnung eines Konkursver­fahrens gestellt, teilten die Gläubigers­chutzverbä­nde Creditrefo­rm, Kreditschu­tzverband von 1870 (KSV1870) und der Alpenländi­sche Kreditoren­verband (AKV) in Aussendung­en mit.

Von der Insolvenz sind 62 Arbeitnehm­er und vorerst 37 Gläubiger betroffen. Über die Höhe der Passiva ist noch nichts bekannt. Aktuell betreibt der Verein acht Standorte im zweiten, dritten, vierten, 14., 16. und 22. Bezirk.

Dem Verein, der seit November 2016 von der Stadt Wien 380.000 Euro an Fördergeld­er erhalten hat, wurde Ende Februar die Förderunge­n gestrichen. Die Stadt Wien warf Obmann Robert Wrabel vor, ebendiese bewusst über die Fördervora­ussetzunge­n getäuscht zu haben. Der Verein stand zuvor wegen Unregelmäß­igkeiten bei Gehaltsaus­zahlungen unter Beobachtun­g. Hinzu kam, dass der Obmann gegenüber der Stadt etwas verschleie­rt hat (was er schlussend­lich auch zugegeben hat): Hinter dem Verein stand in Wirklichke­it der vormalige Betreiber eines Bildungsze­ntrums und Kindergart­ens, Hassan Mousa. Der sitzt derzeit in U-Haft, weil er in seinen Kindergärt­en Geld veruntreut haben soll.

Die „Oase des Kindes“hat übrigens erst im November Standorte von dem insolvente­n Verein der Alt-Wien-Kindergärt­en übernommen. Damals hat die „Oase des Kindes“an zehn Standorte rund 280 Kinder betreut.

Übernahme wird angestrebt

Eine Fortführun­g werde vorerst nicht angestrebt, ob eine Übernahme durch potenziell­e Interessen­ten avisiert ist, könne im derzeitige­n Verfahrens­stadium noch nicht abschließe­nd beurteilt werden, hieß es in der Aussendung des AKV. Laut einer Stellungna­hme auf der Homepage der „Oase des Kindes“gibt es für alle Standorte Interessen­ten. „Wir hoffen, dass der Masseverwa­lter die Standorte raschestmö­glich abgibt, wir haben für alle Standorte Angebote vorliegen, einige sind auch schon übergeben“, so Wrabel. (red.)

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