Die Presse

Comebacks: Danton, Lulu, Samson

Staatsoper. Novitäten 2017/18: Saint-Saens¨ für die Garanˇca, erstmals Prokofieff­s „Spieler“, und Händels „Ariodante“, ein neuer „Freischütz“und eine Würdigung Gottfried von Einems.

- VON WILHELM SINKOVICZ

Zur Feier des 100. Geburtstag­s des Komponiste­n Gottfried von Einem kehrt dessen Büchner-Vertonung „Dantons Tod“am 24. März 2018 in die Staatsoper zurück. Wolfgang Koch (Danton) und Thomas Ebenstein (Robespierr­e) singen unter der Leitung der Staatsoper­n-Debütantin Susanna Mälkki in der Regie von Josef Ernst Köpplinger. Außerdem studiert das Staatsoper­nensemble kommende Spielzeit Sergej Prokofieff­s Dostojewsk­i-Oper „Der Spieler“ein – Misha Didyk. Elena Maximova und Linda Watson singen unter Simone Youngs Leitung, es inszeniert Karoline Gruber (Premiere: 4. Oktober 2017).

„Lulu“wieder in drei Akten

Willy Decker wird seine Produktion von Alban Bergs „Lulu“, die in Wien vor Jahren in der zweiaktige­n Version Premiere hatte, in ihrer ursprüngli­chen Version mit dem von Friedrich Cerha vervollstä­ndigten SchlussAkt für Wien einstudier­en. Angela Denoke ist die Gräfin Geschwitz an der Seite von Agneta Eichenholz. Bo Skovhus gibt den Doktor Schön, Franz Grundheber den Schigolch. Am Pult: Ingo Metzmacher (3. Dezember).

Eine Neuinszeni­erung erlebt nach langer Pause auch Webers „Freischütz“(Christian Räth/Toma´sˇ Netopil) mit Camilla Nylund, Daniela Fally und Alan Held. Als Max debütiert Andreas Schager im Haus am Ring (11. Juni 2018).

William Christie studiert in einer Inszenieru­ng David McVicars Händels „Ariodante“mit Sarah Connolly, Chen Reiss und Hila Fahima ein (24. Februar), für Elina Garancaˇ inszeniert Alexandra Liedtke „Samson und Dalia“von Saint-Saens.¨ Carlos Alvarez ist der Oberpriest­er, Roberto Alagna der Samson (12. Mai) und singt im Laufe der Spiel- zeit auch erstmals Verdis „Otello“. Unter den Stargastsp­ielen im Repertoire: Jonas Kaufmanns Wien-Debüt als „Andrea Chenier“(April/Mai), Anna Netrebko, Elena Zhidkova und Piotr Beczala in „Adriana Lecouvreur“(November), Piotr Beczala und Carlos Alvarez an der Seite von Margarita Gritskova und Anita Hartig in „Carmen“(Jänner), Sabine Devieilhe, Javier Camarena und Carlos Alvarez in der „Regimentst­ochter“(Jänner), wobei Marjana Lipovsekˇ in der komischen Rolle der Herzogin von Crakentorp zurückkehr­t.

Strauss-Tage und neues Textsystem

Die Netrebko singt auch wieder die Leonore in Verdis „Troubadour“, diesmal an der Seite von Marcelo Alvarez (September), Juan Diego Florez und Aida Garifullin­a sind Herzog und Gilda in einer „Rigoletto“-Serie mit dem dann hoffentlic­h wieder genesenen Dmitri Hvorostovs­ky (Juni).

Ein besonderes Anliegen sind Direktor Dominique Meyer die „Richard Strauss“Tage im Dezember, für die unter anderem „Daphne“(mit Andrea Hangler und Andreas Schager) und „Capriccio“(mit Angela Denoke) wieder ins Repertoire genommen werden, sowie Evelyn Herlitzius als „Elektra“und Krassimira Stoyanova als Marschalli­n im „Rosenkaval­ier“zu erleben sein werden.

Als Novität kündigen Meyer und Finanzchef Thomas W. Platzer die Renovierun­g des Text-Mitlesesys­tems an, das auf Tablet-Basis umgestellt wird und künftig in sechs Sprachen zur Verfügung steht.

Renoviert werden auch die historisch­en Teile des Hauses am Ring, beginnend mit dem Schwind-Foyer und der stark in Mitleidens­chaft gezogenen Loggia. Meyer: „Ich möchte meinem Nachfolger ein schönes Haus im optimalen Zustand übergeben.“

Einnahmen und Auslastung steigen

Optimal scheinen auch die Bilanz-Zahlen: Mit Stand vom 3. April liegt die Sitzplatza­uslastung der Staatsoper bei 98,7 Prozent (im Vorjahresz­eitraum 98,5), die Einnahmen liegen bei 23,8 Millionen Euro, wobei die durchschni­ttlichen Einnahmen pro Vorstellun­g von 117.538 auf 120.855 Euro gesteigert werden konnten. Preiserhöh­ungen wird es in der Spielzeit 2017/18 keine geben, betonte Platzer. Die Verträge mit den Hauptspons­oren konnten verlängert werden: OMV und Lexus sorgen bis 2020 für finanziell­e Unterstütz­ung der Staatsoper.

Manuel Legris präsentier­te die Premieren des Staatsball­etts: Ein Abend mit Werken von MacMillan, McGregor und Ashton kommt am 31. Oktober heraus, „Peer Gynt“von Edward Clug (Musik: Grieg) folgt am 21. Jänner. Während der Strauss-Tage werden auch „Verklungen­e Feste“und „Josephsleg­ende“wieder aufgenomme­n.

In der Volksoper wiederum gibt es unter anderem eine Ballett-Uraufführu­ng: Davide Bombana erarbeitet eine getanzte Version von Hector Berlioz’ „dramatisch­er Symphonie“nach Shakespear­es „Romeo und Julia“(9. Dezember).

Immer mehr Kinder besuchen die Staatsoper, erhalten aber – nicht zuletzt als Angebot für Interessen­ten, die nicht in Wien wohnen – auch Gelegenhei­t, in den Schulen den Streaming-Dienst zu nutzen. von Sergej Prokofieff, Dirigat: Simone Young, Regie: Karoline Gruber, 3. 12. von Alban Berg, Dirigat: Ingo Metzmacher, Regie: Willy Decker, 23. 2. von Georg Friedrich Händel, Dirigat William Christie, Regie: David McVicar, 24. 2. von Gottfried von Einem, Dirigat: Susanna Mälkki, Regie: Josef Ernst Köpplinger, 24. 3. von Camille Saint-Saens,¨ Dirigat: Marco Amiliato, Regie: Alexandra Liedtke, 12. 5. von Carl Maria von Weber, Dirigat: Tomas Netopil, Regie: Christian Räth, 11. 6. von Alma Deutscher, Regie: Birgit Kajtna, 28. 1.

 ?? [ APA/Techt ] ?? Das Mitlesesys­tem wird auf Displays umgestellt und in sechs Sprachen verfügbar, so Meyer.
[ APA/Techt ] Das Mitlesesys­tem wird auf Displays umgestellt und in sechs Sprachen verfügbar, so Meyer.

Newspapers in German

Newspapers from Austria