Otto-Mutter startet OnlineMietplattform
Unito-Chef: Die Post setzt mit Onlineshop auf „totes Pferd“.
Wien. Wer blättert noch durch Quelle-Kataloge? Der Großteil der österreichischen Leser ist über 65, die Zahl sinkt stark. Entsprechend betont die Quelle-Mutter, die österreichische Unito-Gruppe: „Wir sind der größte heimische Onlinehändler.“
2016 erwirtschaftete das Unternehmen 341 Mio. Euro und knapp fünf Prozent Gewinn. 304 Mio. Euro entfielen auf die 21 Onlineshops wie Universal, Otto und Quelle. Den Rest machte das Ursprungskataloggeschäft, das seit 2009 jährlich 17 Prozent einbüßt. Harald Gutschi sieht seine Gruppe als zweitgrößten Onliner Österreichs hinter Amazon.
Mobile soll Umsatz befeuern
Um kommendes Jahr trotz des eingebrochenen Printgeschäfts das engagiert gesteckte Umsatzziel von bis zu 410 Mio. Euro zu erreichen und 2020 die Marke von 550 Mio. Euro zu knacken, vertraut Gutschi auf die exponentiell wachsenden Verkäufe über Smartphones und Tablets – kommende Weihnachten rechnet er damit, dass bereits 80 Prozent der Einkäufe über mobile Endgeräte eingehen. Fünf Mio. Euro habe man 2016 investiert, um die Verkaufsoberflächen für den erhofften Ansturm zu rüsten.
Außerdem sollen in Österreich ab Anfang 2018 auf Otto now mehrere hundert Produkte – etwa sperrige Geräte wie Waschmaschinen oder Fernseher – zum Mieten statt Kaufen angeboten werde. Gewinn erwarte man sich hier keinen, dafür Anlaufkosten von „einigen Millionen“, so Gutschi.
Den neuen Marktplatz der österreichischen Post, Shöpping, sieht er sehr kritisch. „Sie setzen auf ein totes Pferd.“Mit dem Marktplatzmodell habe nur der Erste – Amazon – Erfolg, selbst Ebay und Rakuten würden kämpfen. „Wir wünschen der Post viel Glück, aber es wird schwer.“(loan)