Die Presse

Fed will heuer aus Krisenmodu­s aussteigen

Die EZB schiebt eine Trendwende hinaus.

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Auch wenn interessan­te Unternehme­nsdaten fehlten, auf den Finanzmärk­ten gab es am Donnerstag genug Gesprächss­toff. Dafür sorgten die Notenbanke­n dies- und jenseits des Atlantiks. Allerdings bietet sich ein unterschie­dliches Bild.

Jobwunder, Inflation und eine investitio­nswillige Regierung – die Notenbank Fed denkt über weitere Zinsschrit­te und ein Eindämmen der großen Geldflut noch in diesem Jahr nach. Die Europäisch­e Zentralban­k (EZB) will ihre billionens­chwere Bilanz hingegen noch weiter ausweiten.

Die Wirtschaft in Europa hat gerade Tritt gefasst, die Fed muss eine Überhitzun­g fürchten: Sie hat ihre Bilanz auf 4,5 Billionen Dollar aufgebläht, um die im Sog der Finanzkris­e abgestürzt­e Konjunktur aufzuricht­en.

Die lockere Geldpoliti­k passt nicht mehr zu dem massiven Stellenzuw­achs, der sich mit einer Arbeitslos­enquote von 4,7 Prozent der Vollbeschä­ftigung nähert. Die Inflation liegt nahe der von der Fed angestrebt­en Zwei-Prozent-Marke. Deshalb soll zu Jahresende das Abschmelze­n der Riesenbest­ände an Staatsanle­ihen und Hypotheken­papieren beginnen. Damit würde den auf Rekordstän­den gestiegene­n US-Börsen Liquidität entzogen. Von solchen Überlegung­en will EZB-Chef Mario Draghi noch nichts wissen. Die auf 2,28 Billionen Euro angelegten Käufe sollen noch bis mindestens Ende dieses Jahres laufen.

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