Scheinargumente für Bargeldabschaffung
Land – wie alle anderen ringsum – mit hohen Arbeitslosenzahlen kämpft, ist das den Zuwanderern zu verdanken, die vor allem jene Lücken aufgefüllt haben, die sonst entstanden wären. Dabei zeigt sich auch, wie unsicher Arbeitsmarktprognosen auf Jahrzehnte sind.
Die Zu- und Abwanderung von Arbeitskräften ist schwer zu errechnen, dazu kommt der Wandel, dem die Erwerbsarbeit ausgesetzt ist. Und unter Flüchtlingen und Migranten sind viele Familien und Minderjährige, die erst ausgebildet werden müssen und Berufe erlernen können, die heute fehlen.
Unter diesen Umständen, auf Basis von Stichprobenbefragungen, eine Voraussage der Auswirkungen auf Arbeitslosigkeit und Lohnniveau, in Prozent- und Promillezahlen, für die kommenden zehn bis 15 Jahre vorzulegen hat wenig mit Wissenschaft zu tun.
Die „Studie“kann nur eines bewirken: die Ablehnung von Flüchtlingen und Migranten und die Verstärkung der Angst! „Warum das geliebte Bargeld so heftig bekämpft wird“von Nikolaus Jilch, 1. 4. Die regelmäßig vorgebrachten Gründe für die Abschaffung des Bargelds sind Scheinargumente: Terroristen, organisierte Kriminalität und Steuerhinterzieher nutzen schon jetzt andere Wege. Es geht um mehr. Die Erfassung der Kaufgewohnheiten der Bürger ist dabei noch das harmloseste Ziel.
Wenn alle Geldwerte auf Bankkonten liegen, werden Sondersteuern auf Vermögen (wie vom IWF schon 2013 vorgeschlagen) auf Knopfdruck möglich. Und da in der Regel täglich mehrmals bezahlt wird, ist eine automatische Überwachung der Bürger durch nahezu lückenlose Wegprofile leicht realisierbar.
Wir sind auch durch die Stückelung des Euro betrogen worden. Intuitiv gilt: Münzen sind wenig, Scheine viel Geld. Viele Bürger lassen sich dadurch täu- schen und geben mit lockerer Hand Münzen aus, auch deshalb, weil es sich dabei um nominal kleine Beträge handelt. Sie wären auch mit der Abschaffung der 1und 2-Cent-Münzen einverstanden, damit die Geldbörse „leichter“wird. Das ist aber falsch gedacht: Es hätte von Anfang an 1und 2-Euro-Banknoten anstatt der Münzen mit diesem Wert geben müssen! Auch die USA verwenden nach wie vor den 1-Dollar-Schein.