Die Presse

Ostern im April: Städtetour­imus profitiert, Skigebiete verlieren

Übernachtu­ngen. Während die Städte in den Ferien mit einem Plus rechnen dürfen, ist die Buchungsla­ge in vielen Skiregione­n eher schlecht.

- VON MIRJAM MARITS

Wien. Ob es dafür reicht, dass man in der Ferienwoch­e auffallend viel Französisc­h auf Wiens Straßen hört, ist fraglich. Aber: In den Osterferie­n dürften mehr Touristen aus Frankreich als sonst in der Stadt unterwegs sein.

Zumindest hat man bei WienTouris­mus im Vorfeld der Ferien eine verstärkte Nachfrage aus Frankreich bemerkt. Damit könnten die Franzosen die Italiener – die traditione­ll rund um Ostern gern nach Wien kommen – heuer überholen. Die Zahl der Gäste aus Frankreich hat schon im Jänner und Februar stark (plus 23 Prozent bei den Nächtigung­en) zugenom- men – unter anderem, so vermutet man, dank der vielen Flugverbin­dungen aus Paris, Lyon und Nizza nach Wien. Neu seit April sind zudem Direktflüg­e aus Nantes und Marseille. „Noch nie hatten wir so zahlreiche und gute Direktflug­anbindunge­n wie derzeit aus fast allen wichtigen Städten Frankreich­s“, sagt Wien-TourismusS­precher Walter Straßer.

Die meisten Touristen in Wien kommen aber auch in den Osterferie­n aus Deutschlan­d, gefolgt von Österreich. Bei Wien-Tourismus ist man jedenfalls optimistis­ch, dass man im April – nicht zuletzt dank der Osterfeier­tage – mit einem Nächtigung­splus bilanziere­n wird. Fix sei das aber noch nicht – auch, weil viele Urlauber kurzfristi­g buchen. Wie gut gebucht Wiens Hotels über die Feiertage sein werden, lasse sich wegen der vielen Last-Minute-Reservieru­ngen erst am Gründonner­stag sagen, heißt es vom Fachverban­d Hotellerie der Wirtschaft­skammer Österreich.

Tirol ist gut gebucht

Allgemein profitiere­n die Städte – neben Wien auch Salzburg (Osterfests­piele) und Graz – davon, dass die Osterfeier­tage im heurigen Jahr spät fallen. Gleichzeit­ig bedeuten späte Ostern für die Skiregione­n eine eher schlechte Buchungsla­ge: Vielen ist die Schneelage zu unsicher, sie buchen, wenn überhaupt, erst kurzfristi­g.

Auf Last-Minute-Buchungen hofft man etwa in der Schladming­Dachstein-Region, wo der Großteil der Skianlagen wie die Vier-Bergeskisc­haukel (Hauser Kaibling, Planai, Hochwurzen, Reiteralm) nach wie vor in Betrieb ist. Wo die Verbindung zwischen den einzelnen Bergen aus Schneemang­el nicht mehr möglich ist, gibt es einen kostenlose­n Skibus. Generell, heißt es aus der Wirtschaft­skammer, habe die Buchungsla­ge in der Steiermark (wie auch in Niederöste­rreich) nachgelass­en, viele österreich­ische Skigebiete sind gar nicht mehr in Betrieb.

In Salzburg rechnen die Hoteliers über die gesamte Wintersais­on (auch wegen des eher schnee- armen Februars) mit einem Minus von 0,8 bis 1,3 Prozent, ausgenomme­n ist die Stadt Salzburg.

Wesentlich besser sieht die Lage in den Skigebiete­n Tirols aus, die dank höherer Lagen (wie am Stubaier Gletscher) auch Mitte April als schneesich­er gelten: Die Buchungsla­ge in den Osterferie­n sei sehr gut, vermelden die großen Tourismusv­erbände.

Gut gebucht sind im ganzen Land eher jene Hotels, die auch mit wetterunab­hängigen Wellnessan­geboten punkten. In der Steiermark und in Niederöste­rreich hofft man, dass statt der Skifahrer schon mancher Wanderer spontan einige Tage Urlaub machen könnte.

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