Hauptbahnhof Linz lahmgelegt
Kabelbrand. Die Verkehrsdrehscheibe war blockiert. Zehntausende Passagiere saßen fest, internationale Züge mussten umgeleitet werden.
Linz. Es war nur ein Kabelbrand, aber einer mit Folgen. Denn der Alarm, der Freitagfrüh um 4.59 Uhr bei der Linzer Berufsfeuerwehr einging, sollte den Hauptbahnhof Linz für längere Zeit lahmlegen. Das Feuer, das in einem unterirdischen Kabelschacht ausgebrochen war, war gegen Mittag gelöscht, doch durch einen dadurch ausgelösten Stromausfall konnte ein Stellwerk im Ostteil des Bahnhofes nicht mehr betrieben werden. Eine Durchfahrt durch die Verkehrsdrehscheibe war nicht mehr möglich.
Zehntausende Passagiere waren betroffen – für sie musste ein Schienenersatzverkehr eingerichtet werden. Betroffen war der Verkehr auf der West-, der Pyhrn- und der Summerauerstrecke sowie der Linzer Lokal- bahn. Für die internationalen Züge auf der Westbahn-Achse wurde vorübergehend eine Umleitung von St. Valentin nach Selzthal, Bischofshofen und Salzburg sowie für die Strecke Wien–Passau über Bad Ischl eingerichtet. Das bedeutete einen großen Umweg und erhebliche Verlängerungen der Reisezeit. Später gab es für die Fernzüge einen Schienenersatzverkehr mit Bussen zwischen St. Valentin und Wels. Im Nahverkehr wurde ein Teil der Züge auf der Westbahn unter Einsatz von Dieseltriebwagen zwischen Wels und Linz gezogen.
Fernverkehr wieder aufgenommen
Um 14.20 Uhr konnten die ÖBB damit beginnen, den Fernverkehr wieder hochzufahren, wie Sprecher Bernhard Rieder mitteilte. Bis die S-Bahnen wieder fahren würden, sollte es aber noch länger dauern. Man plante, alle Fernverkehrszüge am Nachmittag durchzuführen, so Rieder, allerdings würde es noch zu Verspätungen kommen. Im Nahverkehr blieb der Schienenersatzverkehr länger bestehen. Die ÖBB haben laut eigenen Angaben 30 Busse dafür abgestellt und 30 Mitarbeiter, die auf dem Hauptbahnhof den betroffenen Fahrgästen behilflich sein sollen. Die Brandursache und die Höhe des Sachschadens standen Freitagnachmittag noch nicht fest. (APA)