Abschied von den Royals: Beglückte und Enttäuschte
Am Donnerstag um 17 Uhr war der graue Airbus A330 mit Prinz Charles und Camilla an Bord wieder abgehoben – nicht rechtzeitig für Premierministerin Theresa May: Die musste für ihren Trip in den Nahen Osten deshalb eine Boeing chartern, wie die BBC meldete. Das um zehn Millionen Pfund (11,7 Millionen Euro) umgerüstete Flugzeug steht nämlich nicht nur der königlichen Familie, sondern auch den Ministern zur Verfügung. Prinz Charles habe es aber früher als May gebucht, meldete dessen Sitz Clarence House – und ohnehin haben die Queen und Prinz Charles ein Vorrecht.
In Wien dürfte der Besuch der beiden wohl noch eine Weile Gesprächsthema bleiben. Zumal der Thronfolger und die Herzogin von Cornwall in 24 Stunden einer beachtlichen Zahl an Menschen einen kurzen „royal moment“verschafft haben. Allein beim abschließenden Empfang in der Bot- schaft waren noch einmal 110 Leute geladen – nicht gezählt jene, die verzweifelt versuchten, noch eine Einladung zu bekommen oder sich sonstwie Zugang zu verschaffen.
In der Botschaft wurden die Gäste höchst strategisch nach Berufsgruppen sortiert und in einzelne Räume aufgeteilt, wo sie wiederum im Halbkreis Aufstellung nehmen mussten, um das Meet & Greet zu erleichtern. Unter den Gästen waren etwa Vertreter von Magdas Hotel, Ex-EU-Kommissar Franz Fischler, FM4-Moderator Stuart Freeman, Kabarettist Michael Niavarani (der Shakespeare inszeniert) oder Designerin Lena Hoschek (die eine britisch inspirierte Kollektion entworfen hat).
Camilla sei „very sweet“gewesen, berichtete ein Teilnehmer im Nachhinein, nicht ohne auch ein wenig den Kopf zu schütteln angesichts des Glamours einer politisch ziemlich machtlosen Familie. „Was sagt das über die beiden Länder – so viel Aufregung über etwas so Triviales?“(tes)