Die Presse

Entspannte­s Verhältnis zur Monarchie

-

„Was von der Monarchie übrig blieb“, von P. Aichinger, 6. 4. Die Antwort auf die Frage, weshalb es noch heute Spuren der Monarchie in Österreich gibt, dürfte relativ einfach sein: Marketing! K. u. k. Hofzuckerb­äckerei Demel – der Name weckt romantisch-märchenhaf­t verklärte Gefühle und erinnert in unserer nüchternen Gegenwart an eine Zeit voller Pomp und Glamour. Bei einem schlichten Cafe´ Demel wäre dies kaum der Fall.

Daher ist die Monarchie ein zentraler Faktor für den Österreich-Tourismus. Und dieses Marketing verfängt – auch bei mir. Das imperiale Erbe ist der Hauptgrund für meine diesjährig­e Reise nach Wien. Und ich bin nicht allein. Schloss Schönbrunn, die Hofburg, die Ringstraße oder die Spanische Hofreitsch­ule ziehen jedes Jahr Millionen Reisende an die Donau.

Ein Wiederaufs­tieg der Monarchie ist in Österreich nicht zu erwarten. Das republikan­isch geprägte Österreich hat aber erkannt, dass mit dem royalen Erbe eine Menge Geld zu machen ist – und damit ein sehr entspannte­s Verhältnis zur Monarchie gefunden. Michael Pfeiffer, Dipl.-Jurist, D-73765 Neuhausen

Newspapers in German

Newspapers from Austria