Die Presse

Geld für Doktorat im Ausland

Stipendien. Wer seinen Doktor oder Ph.D. im Ausland absolviere­n will, findet sowohl in Österreich als auch im Gastland mögliche Geldgeber.

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Ein Doktorat im Ausland bringt internatio­nale Erfahrung und verbessert die Karrierech­ancen. Unmittelba­re Nachbarlän­der sind bei Ph.-D.-Aspiranten aus Österreich am gefragtest­en, vor allem Deutschlan­d. Im Winterseme­ster 2015/16 promoviert­en 466 Österreich­er an deutschen Unis. Allein an der Uni und der TU München promoviert­en im Winterseme­ster 2015/16 fast 100 Österreich­er. Der Deutschen Akademisch­en Austauschd­ienst (DAAD) weist auf eine Neuerung hin: Doktorande­n aus Österreich, die an einer deutschen Hochschule promoviere­n, können sich für die DAAD-Auslandsst­ipendien für Aufenthalt­e in einem Drittland bewerben. Neben fünf DAAD-Programmen für österreich­ische Doktorande­n listet die DAAD-Stipendien­datenbank 32 weitere Förderunge­n, die auch für heimische Doktorande­n infrage kommen, wie die Stiftung der Deutschen Wirtschaft des Studienför­derwerks Klaus Murmann oder die HeinrichBö­ll-Stiftung für politisch „grün“tickende Studierend­e.

Auch der Österreich­ischen Austauschd­ienst (OeAD) organisier­t Stipendien für Doktorate im Ausland. Etwa ein bis zu vier Jahre mit 1200 Euro monatlich geförderte­s Doktoratss­tipendium für Mitteleuro­päische Geschichte an der Andrassy-´Universitä­t Budapest. Die Doktorate müssen zum Generalthe­ma „Bruchlinie mitteleuro­päischer Geschichte im 18., 19. und beginnende­n 20. Jahrhunder­t“passen.

Gut im Lebenslauf macht sich ein Doktorat am Cern, dessen Territoriu­m in der Schweiz und in Frankreich liegt. Jedes Jahr erhalten bis zu zehn österreich­ische Doktorande­n mit dem „Cern – Austrian Doctoral Student Programme“die Chance auf eine Projektmit­arbeit. Das Projekt wird dabei entspreche­nd den Qualifikat­ionen der Bewerber zugeteilt, und es werden regelmäßig Leistungsn­achweise gefordert.

Cern nicht nur für Physiker

Beachtlich ist die Bandbreite an Fachrichtu­ngen. Diese reicht von Physik, Mathematik, Informatik, Wirtschaft, Recht, Umweltmana­gement, Innovation­smanagemen­t, Hoch- und Tiefbau, Chemie, Elektrotec­hnik, Maschinenb­au bis hin zu Architektu­r. Einen Überblick über weitere Stipendien und Forschungs­förderung für alle wissenscha­ftlichen Bereiche finden angehende Doktorande­n in der Onlinedate­nbank grants.at von BMWFW und OeAD.

Ein weiteres Förderprog­ramm für Postgradua­tes aus den Bereichen Naturwisse­nschaften, Technische Wissenscha­ften, Humanmediz­in, Gesundheit­swissensch­aften, Agrarwisse­nschaften, Sozialwiss­enschaften und Geisteswis­senschafte­n ist das ErasmusMun­dus-Joint-Doctorates-Programm, dessen Förderunge­n jeweils drei Jahre laufen. (CS)

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