Boykottaufrufe gegen United Airlines
Ein zahlender Passagier wurde aus Flugzeug gezerrt.
Chicago. Die Bilder gingen um die Welt: Ein Passagier wurde mit Gewalt von Sicherheitskräften aus einem überbuchten Flugzeug der amerikanischen Linie United Airlines gezerrt, weil er sich weigerte, freiwillig seinen Platz zu räumen. Ein anderer Passagier filmte die Szenen mit seinem Handy. Aufnahmen eines dritten Passagiers zeigen, wie Blut aus dem Mund des Mannes kommt.
Mit dem brutalen Rausschmiss handelte sich United Airlines nicht nur heftige Kritik in den Online-Netzwerken und Boykottaufrufe ein. Am Dienstag verloren die Aktien der Muttergesellschaft von United Airlines, United Continental, auch mehr als drei Prozent. Internet-Nutzer warfen der Fluglinie Rassismus gegen den chinesischstämmigen Mann vor. „Die chinesische Diaspora muss United Airlines boykottieren“, schrieb ein Nutzer. Ein beteiligter Polizist wurde wegen der übertriebenen Gewaltanwendung bereits beurlaubt.
United-Airlines-Chef Oscar Munoz entschuldigte sich für den Vorfall. Er erklärte auf der Firmenwebsite: „Das ist für uns alle ein erschütternder Vorfall.“Sein Unternehmen werde den Fall untersuchen und bemühe sich darum, direkt mit dem betroffenen Passagier zu sprechen und „die Lage zu klären“. USFluggesellschaften dürfen laut Verkehrsministerium bei Überbuchung eines Flugs Passagiere auch gegen ihren Willen abweisen, wenn keine Freiwilligen gefunden werden. Diese Regelung gilt auch in der EU. (APA)