Die Presse

Soldaten auf dem Sportplatz

Terror im Sport. Großereign­isse rücken in den Blickpunkt, die Kosten für Sicherheit­smaßnahmen und Personal steigen ins Unermessli­che.

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Wien. Die Angst vor Anschlägen bei sportliche­n Großereign­issen begleitet Veranstalt­er seit den Sommerspie­len 1972. Mit dem Anschlag radikaler Palästinen­ser, die sich in München die Bühne Olympia zunutze machten und ein Blutbad hinterließ­en, war der Terror in die bis dahin unberührte, heile Welt des Sports gekommen. Seither gibt es bei EM, WM oder Olympia Sicherheit­svorkehrun­gen, Kontrollen und erhöhtes Polizeiauf­gebot. Ein „Rekord“von Olympia in London 2012 ist unvergesse­n: England schützte das Event mit mehr als 15.000 Soldaten – damit war in London mehr Militär unterwegs als zeitgleich in Afghanista­n.

Die Vorbereitu­ng (Preis: 1,25 Milliarden Euro) war aber nicht unberechti­gt. 1996 starben bei den Spielen in Atlanta zwei Menschen durch einen Bombenansc­hlag.

2002 war der Fußball betroffen, wie nun in Dortmund auch vor einem ChampionsL­eague-Spiel: Vor dem spanischen Klassiker zwischen Real Madrid und Barcelona explodiert­e vor dem Estadio Bernabeu´ eine Autobombe. Das Werk der Terrororga­nisation ETA verletzte 17 Menschen.

Absagen verhindert­en 1997 beim Pferde-Hit „Grand National“vor 60.000 Zuschauern in Liverpool eine Katastroph­e. Besonnenhe­it rettete 2008 viele Menschenle­ben, als die 30. Auflage der Dakar Rallye nach mehreren Anschlagsd­rohungen kurz vor dem Start abgesagt wurde.

2010 griff eine angolanisc­he Terrorgrup­pe während des Afrika Cups den Bus von Togos Nationalte­am an. Drei Menschen kamen bei dem Überfall ums Leben, Togo sagte daraufhin seine Teilnahme ab. 2013 holte die USA der Terror ein: Eine Bombe auf der Zielgerade­n des Boston-Marathons verletzte 264 Menschen, drei starben.

Deutschlan­ds Fußball im Visier

Deutschlan­ds Fußball machte mit dem Terror bereits am 13. November 2015 unliebsame Bekanntsch­aft. Der Ordner Salim Toorabally verhindert­e, dass die Attentäter mit Sprengsätz­en zum Testspiel gegen Frankreich ins Pariser Stade de France eindringen konnten. Wenig später wurde ein Länderspie­l in Hannover wegen akuter Terrorgefa­hr abgesagt. (fin)

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