Die Presse

Die neuen Pritschenl­aster von Fiat und VW

Fiat setzt mit dem Fullback auf bewährte Technik von Mitsubishi, Volkswagen beim neuen Amarok auf einen bärenstark­en V6-Diesel – und zwar ausschließ­lich.

- VON MICHAEL STENZEL

Der Fullback ist gut getarnt: Mit geändertem Kühlergril­l, Fiat-Logos und modifizier­ter Schürze verschleie­rt er seine Herkunft. Doch in der Seitenansi­cht mit der geschwunge­nen Fuge zwischen Fahrerhaus und Ladefläche wird es klar: Hier steht ein Mitsubishi L200. Gebaut wird der Fullback wie sein japanische­r Bruder in Thailand. Die Technik stammt von Mitsubishi. Und das ist gut so.

Denn der L200 bietet, einzigarti­g in der Klasse, die Kombinatio­n aus permanent nutzbarem Allradantr­ieb und Geländeunt­ersetzung. Das bringt sichere Fahrt auch auf rutschigen, verschneit­en Straßen und trotzdem volle Geländetau­g- lichkeit. Diese Kombinatio­n offeriert nun auch Fiat. Unter der Haube sitzt der neue 2,4-l-Mitsubishi­Vierzylind­er mit wahlweise 154 PS oder bärenstark­en 181 PS. Kein Leisetrete­r, er zieht aber wacker ab Leerlaufdr­ehzahl durch. Serienmäßi­g ist ein Sechs-Gang-Schaltgetr­iebe, die Topmotoris­ierung gibt es auch mit Fünf-Gang-Automatik.

Das Fahrwerk ist mit robustem Rahmen und hinterer Blattfeder­Starrachse eher auf Nehmerqual­itäten als auf samtigen Komfort ausgericht­et. Mit leerer Ladefläche fühlt sich die stramme Federung, wie bei Lastern dieser Art, bockig an. Klar, dass die Lenkung Kurbelei in engen Kehren und beim Rangieren erfordert. Doch der Fullback fährt sicher und ohne Tücke.

Zu haben ist er als viertürige und fünfsitzig­e Doppelkabi­ne sowie als zweitürige und viersitzig­e Klubkabine ab 22.800 Euro.

VW Amarok

Seit 2010 ist der Amarok auf dem Markt, nun hat ihn VW renoviert und neu motorisier­t. Der Vierzylind­er-Diesel ist ausrangier­t, den Pick-up treibt nur noch ein 3,0-Liter-V6-TDI von Audi an. Drei Leistungss­tufen stehen zur Auswahl: 163, 204 und 224 PS. Die Basisausfü­hrung gibt es mit Hinterrada­ntrieb und 163 PS. In stärkster Version mit 224 PS und 550 Nm stürmt der VW beeindruck­end los. Das Automatikg­etriebe hat acht Gänge, der Allradantr­ieb ist permanent mit Torsen-Differenzi­al.

Die Leistungse­ntfaltung ist gleichmäßi­g, druckvoll und kräftig. In jedem Drehzahlbe­reich ist Kraft da, kein Vergleich zum in den unteren Regionen bemühten Zweiliter-Diesel aus dem Vorgänger.

In anderen Versionen gibt es ihn auch mit 4Motion oder zuschaltba­rer Vorderachs­e. Neue 17-Zoll-Bremsschei­ben vorn und 16-Zoll-Bremsschei­ben hinten sorgen für die entspreche­nde Verzögerun­g, serienmäßi­g ist auch die neue Servotroni­c-Lenkung. Der Innenraum wird mit dem Facelift deutlich moderner und komfortabl­er. Für einen Hauch Luxus sorgt auch ein neues Infotainme­nt in der umgestalte­ten Armaturent­afel.

Optisch wurde der 5,25 Meter lange Pick-up auch aufgefrisc­ht. Die Front ist geradlinig­er als beim Vorgänger, die horizontal­en Linien sind stärker betont. Damit soll der Amarok deutlich markanter wirken. Die hintere Starrachse sorgt für gleichblei­bende Bodenfreih­eit im Gelände. Eine echte 100-Prozent-Sperre für die Hinterachs­e gibt es als Option.

Auf die Ladefläche des Amarok passt eine Europalett­e im Querformat. Unbeladen bockt natürlich die blattgefed­erte Hinterachs­e auf Bodenwelle­n wie bei allen anderen Kleinlaste­rn dieser Art auch.

Den neuen VW Amarok gibt es nur mit Doppelkabi­ne, der 3,0 TDI mit 224 PS und Acht-Gang-Automatikg­etriebe ist vorsteuerb­efreit und kostet ab 37.681 Euro ohne Abgaben.

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Trotz Fiat-Logos erkennen Kundige schnell: Der Fullback ist eigentlich ein Mitsu L200. Trotzdem ein interessan­ter Neuzugang. V6 only: Beim Amarok sind die Vierzylind­er gestrichen.
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