Assad: Vorwürfe „konstruiert“
Syrien. Präsident Assad bestreitet, für den Giftgasangriff verantwortlich zu sein. US-Truppen bombardieren versehentlich Verbündete.
Damaskus. Der mutmaßliche Chemiewaffenangriff von Khan Sheikhoun ist nach den Worten des syrischen Präsidenten Bashar alAssad zu „hundert Prozent konstruiert“. Assad warf dem Westen und vor allem den USA in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP vor, den angeblichen Chemiewaffenangriff als „Vorwand“für den USLuftangriff auf die syrische Armee benutzt zu haben. Syriens Armee verfüge über keine Chemiewaffen mehr. Der Westen und die USA seien „Komplizen der Terroristen“, fügte er mit Blick auf seine bewaffneten Gegner in Syrien hinzu. Bei dem Angriff in der Kleinstadt in der nordwestlichen Provinz Idlib waren 87 Menschen getötet worden. Nach britischen und türkischen Angaben wurde dabei das Nervengas Sarin eingesetzt.
Zu einem folgenschweren Luftangriff ist es indessen im Norden des Landes gekommen. Die US-geführte Militärkoalition hat nach eigenen Angaben bei einem Bombenabwurf versehentlich 18 Kämpfer von verbündeten örtlichen Truppen getötet. Irrtümlich seien im Norden des Landes Einheiten der arabisch-kurdischen Syrischen Demo- kratischen Kräfte (SDF) beschossen worden, teilte die Allianz am Donnerstag mit.
Der Angriff südlich von Takba sei von den SDF selbst angefordert worden. Diese hätten das daraufhin am Dienstag attackierte Ziel irrtümlich als Stellung der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) identifiziert gehabt, hieß es in der Mitteilung. Die Koalition sprach den SDF-Mitgliedern und deren Familien ihr „tiefstes Beileid“aus. Zugleich erklärte sie, die alliierten örtlichen Truppen wollten trotz des „tragischen Vorfalls“weiterhin auf den Kampf gegen die Jihadisten fokussiert bleiben.
Trump mutmaßt über Moskaus Wissen
Nach dem Besuch von Außenminister Rex Tillerson in Moskau hat US-Präsident Donald Trump Russland verdächtigt, von dem mutmaßlichen Chemiewaffenangriff in Syrien im Voraus gewusst zu haben. „Ich wünschte, ich könnte sagen, dass sie es nicht wussten, aber sie konnten es sicher wissen“, sagte Trump nach einem Treffen mit NatoGeneralsekretär Jens Stoltenberg in Washington. (AFP/APA)