Fast jeder Zweite macht Zivildienst
15.224 Zivildiener waren im Vorjahr im Einsatz.
Wien. Das Jahr 2016 war ein Rekordjahr, was die Zuweisung von Zivildienern angeht. Die Arbeitskraft von 15.224 jungen Männern wurde in der Regel gemeinnützigen Organisationen zur Verfügung gestellt. Das geht aus einem Dreijahresbericht des Innenministeriums hervor. Damit waren im Schnitt 10.800 Zivildiener gleichzeitig im Einsatz. Die Entwicklung geht jedenfalls stetig nach oben. Vor zehn Jahren – also 2006 – gab es bloß 11.675 Zuweisungen. Geht man ins Jahr 2000 zurück, waren es überhaupt nur 6326.
Aber auch das Bundesheer freut sich über eine leichte Trendumkehr. Denn im Jahr 2015 hatten schon 48,7 Prozent der Wehrpflichtigen Interesse am Zivildienst bekundet, 2016 waren es 46,2 Prozent. Als positives Zeichen wertet man im Verteidigungsministerium, das zuletzt etliche Maßnahmen zur Attraktivierung des Präsenzdienstes gesetzt hat, dass im Vorjahr von Zivildienstpflichtigen 680 Widerrufserklärungen abgegeben wurden. Sie sind damit wieder zu Wehrpflichtigen geworden.
1632 Einrichtungen
Dass mehr Zivildiener zugewiesen werden können, hängt auch mit der Zahl der anerkannten Einrichtungen zusammen. Auch diese erreichte im Vorjahr mit 1632 Zivildiener aufnehmenden Stellen einen Höchststand. Zur Jahrtausendwende gab es nur halb so viele Einrichtungen. Zuletzt neu hinzugekommen sind vor allem Plätze bei Flüchtlings- und Kinderbetreuung.
Größtes Einsatzgebiet für Zivildiener, die derzeit neun Monate ihre Aufgaben zu erfüllen haben, ist aber unverändert die Altenbetreuung, in der 21 Prozent tätig sind. Dahinter kommt mit 16 Prozent der Bereich Sozialhilfe, knapp gefolgt von der Behindertenhilfe. Steigende Beliebtheit haben auch die Auslandsdienste. (APA)