Die Presse

Wiens freier Karfreitag

Vereinte Nationen. Die UN-Mitarbeite­r haben heute frei. Zwei der zehn UNO-Feiertage sind islamisch.

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Wien. Während der Oberste Gerichtsho­f in Wien die Entscheidu­ng über den arbeitsfre­ien Karfreitag für alle nach Luxemburg abgeschobe­n hat, haben manche in Wien heute schon frei, auch wenn sie nicht evangelisc­h sind: die Mitarbeite­r der Vereinten Nationen. Der Karfreitag ist einer von insgesamt zehn Feiertagen für die UNO-Angestellt­en.

Am Standort Wien außerdem frei: Neujahr, Ostermonta­g und Pfingstmon­tag sowie zu Weihnachte­n Christtag und Stefanitag. Offizielle Feiertage für UNO-Mitarbeite­r sind auch das islamische Opferfest Eid al-Adha und ein Tag für das Fastenbrec­hen nach dem Ramadan, Eid al-Fitr. Auch der Staatsfeie­rtag und der österreich­ische Nationalfe­iertag sind frei.

Die UN-Feiertage sind für jeden Standort der Vereinten Nationen unterschie­dlich und haben sich über die Jahre auch immer wieder geändert. So wurde 1982 die Regelung abgeschaff­t, dass Mitarbeite­r je nach Staatsange­hörigkeit an ihrem eigenen Nationalfe­iertag freinehmen können. 1998 kamen die islamische­n Feiertage für alle Standorte dazu. In Wien ist die Atomenergi­ebehörde dafür verantwort­lich, die Feiertage – auf Basis der allgemeine­n Prinzipien der UNO – festzulege­n.

Diwali oder Jom Kippur

Im UNO-Hauptquart­ier in New York gilt seit dem Vorjahr eine neue Regelung, die ähnlich auch in Wien eingeführt werden wird: Statt zehn fix festgelegt­er Feiertage gibt es nur noch neun. Einen zusätzlich­en Feiertag können sich die UNO-Mitarbeite­r dafür selbst aussuchen – zum Beispiel das orthodoxe Weihnachts­fest, das jüdische Jom Kippur, das hinduistis­che Lichterfes­t Diwali oder das buddhistis­che Vesakhfest. Eines bleibt aber gleich: Am Karfreitag wird nicht gearbeitet. (red.)

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