Längere Frist für Syngenta-Aktionäre
Agrochemie. Die chinesische ChemChina verlängert ihr Übernahmeangebot bis 4. Mai.
Zürich. Zum siebenten und letzten Mal hat der chinesische Pflanzenschutzproduzent ChemChina sein Übernahmeangebot für den Schweizer Agrochemiekonzern Syngenta verlängert. Das Angebot an die Syngenta-Aktionäre laufe nun bis 4. Mai, teilte das Schweizer Unternehmen am Donnerstag mit. ChemChina habe die „letzte Möglichkeit“, die Frist zu verlängern, genutzt.
Bis 5. April seien ChemChina bereits 19,85 Millionen Aktien angedient worden, heißt es in der Mitteilung weiter. Das sind rund 21,4 Prozent aller Aktien. Damit das Angebot glückt, müssen es 67 Prozent sein.
Bekannt gegeben hatte ChemChina die geplante Übernahme im Februar 2016. Aufgrund zahlrei- cher offener Genehmigungen durch Wettbewerbsbehörden weltweit war die Frist für das Angebot bereits sechsmal verlängert worden. Inzwischen gibt es grünes Licht von 19 Kartellbehörden, unter anderem aus den USA, Europa und China; die jüngste Genehmigung ist erst vor ein paar Tagen ohne Auflagen erfolgt. Die mexikanischen Kartellwächter machten zur Auflage, dass Syngenta im Gegenzug für die Genehmigung fünf Produkte verkaufen müsse.
Warten auf Indien
Indien ist nun das einzige Land, das sich noch nicht zu dem Geschäft geäußert hat. Die Fusion im Wert von 43 Mrd. Dollar (40,55 Mrd. Euro) gilt als die bis dato größte Übernahme eines chinesi- schen Unternehmens im Ausland. Das Geschäft soll der Volksrepublik mit einer Bevölkerung von 1,3 Milliarden Menschen dabei helfen, ihre landwirtschaftliche Produktion zu steigern, da die Anbaufläche sinkt. Syngenta ist der Weltmarktführer für Pflanzenschutzmittel und stellt genmodifiziertes Saatgut her.
Die Agrochemiebranche befindet sich in einer Konsolidierung: So will Bayer den US-Konzern Monsanto schlucken und DuPont mit Dow Chemical fusionieren. Kommen alle diese Transaktionen zustande, teilen sich zusammen mit BASF vier Riesen den Markt weltweit auf. Kritiker fürchten, dass das zu weniger Auswahl und höheren Preisen für die Bauern führen werde. (Reuters/red.)