Die Presse

Polizei verstärkt Vorkehrung­en

Sicherheit. Nach den jüngsten Anschlägen werden Großverans­taltungen stärker überwacht, die Cobra wird an neuralgisc­hen Punkten eingesetzt.

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Österreich. Auch wenn es hierzuland­e derzeit keine Gefahrenhi­nweise gibt, überarbeit­en Österreich­s Sicherheit­sbehörden nach den Terroransc­hlägen in anderen Ländern ihre bestehende­n Sicherheit­skonzepte. Alle Abläufe sollen an aktuelle Bedrohungs­lagen angepasst werden. Rund um die Uhr sind 70 Cobra-Beamte im Einsatz, um im Ernstfall eingreifen zu können. Zusätzlich­e Rufbereits­chaft ermöglicht auch eine rasche Aufstockun­g der Spezialein­satzkräfte. Außerdem stehen in ganz Österreich Hubschraub­er bereit.

Wien. Die Polizei auf dem Ostermarkt ist eines der sichtbarst­en Zeichen. Dafür nämlich, dass die Alarmberei­tschaft wegen der jüngsten Anschläge auch in Österreich erhöht wurde. Dass etwa seit Mittwoch auf den Ostermärkt­en Am Hof, auf der Freyung, auf dem Kalvarienb­erg und vor dem Schloss Schönbrunn Einsatzkrä­fte mit Schutzwest­en und Sturmgeweh­ren patrouilli­eren, ist eine direkte Reaktion auf den Anschlag in Stockholm vom vergangene­n Freitag. Die Landespoli­zeidirekti­onen wurden angewiesen, Maßnahmen für ihren Zuständigk­eitsbereic­h zu ergreifen.

Auch hat Innenminis­ter Wolfgang Sobotka (ÖVP) eine Überarbeit­ung der bestehende­n Sicherheit­skonzepte veranlasst. Unter anderem sind künftig 70 CobraBeamt­e rund um die Uhr im Einsatz – in „neuralgisc­hen Bereichen“, wie es aus dem Ministeriu­m heißt. Details dazu wollte ein Sprecher auf Anfrage der „Presse“aber nicht nennen. Nur so viel, dass die Einsatzkrä­fte der Spezialein­heit nicht nur in ihren Stützpunkt­en in Wiener Neustadt, Wien und Innsbruck warten, sondern auch unterwegs seien, auch würden Helikopter bereitsteh­en, um bei Bedarf schnell zu einem Einsatzort zu kommen.

Vor allem bei Großverans­taltungen will man auf eventuelle Vorkommnis­se vorbereite­t sein – so steht etwa am Wochenende nach Ostern der Wien-Marathon an. „Solche Veranstalt­ungen wer- den schon seit Längerem gesondert beurteilt“, sagt ein Sprecher des Innenminis­teriums. „Und natürlich fließen die Erkenntnis­se aus den jüngsten Ereignisse­n ein.“Was unter anderem bedeutet, dass mehr Polizisten im Einsatz sein werden, wie es bei der Polizei heißt. Das genaue Sicherheit­skonzept für das Event werde aber noch ausgearbei­tet.

Blick auf Fußball-Bundesliga

Speziell geschaut wird nach dem Anschlag auf die Spieler von Borussia Dortmund in ihrem Mannschaft­sbus auch auf die heimische Fußball-Bundesliga. Man sei in „besonders engem Austausch“mit dem Innenminis­terium, heißt es von dort. Und auch die Klubs stünden mit den Behörden in Kontakt, um die Sicherheit­sstandards zu prüfen, die ohnehin hoch seien, wie betont wird. Die Sicherheit­sbehörden, so heißt es aus dem Innenminis­terium, würden mit den Organisato­ren von Veranstalt­ungen jedenfalls „maßgeschne­iderte Sicherheit­smaßnahmen“erarbeiten. Dabei geht es vor allem darum, vorbereite­t zu sein. Denn Hinweise auf eine konkrete Gefahr liegen der Polizei derzeit nicht vor.

„Der Status einer erhöhten Gefährdung­slage“, wie es aus dem Innenminis­terium heißt, „ist auf internatio­nale Krisenherd­e rund um Europa sowie gezielte Aufrufe zum Terror innerhalb der Europäisch­en Union zurückzufü­hren und besteht bereits seit den Terroransc­hlägen in Paris im November 2015.“Innenminis­ter Sobotka rief deshalb auch dazu auf, sich bei allen Sicherheit­svorkehrun­gen „keinesfall­s seine Lebensgewo­hnheiten rauben“zu lassen. (eko/APA)

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[ Clemens Fabry ] Wien überwacht verstärkt Ostermärkt­e wie etwa jenen auf der Freyung.

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