Die Presse

Kopfschuss in Wien: Verdächtig­er Mann ist geständig

Ein 27-Jähriger stellte sich der Polizei. Das Motiv der Tat ist noch nicht klar.

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Wien. „ Ich war’s, nehmt mich fest“: Mit diesen Worten hat sich ein Verdächtig­er nach einer Bluttat in Wien-Brigittena­u vom Ostersonnt­ag gestellt. Der Mann war unmittelba­r nach der Tat in der Jägerstraß­e 6 in eine in der Nähe liegende Polizeiins­pektion gegangen. Die Ermittler haben auch die Tatwaffe sichergest­ellt. Zeugen hatten am Ostersonnt­ag die Polizei verständig­t, weil sie einen lautstarke­n Streit mitbekomme­n hatten. Kurz darauf wurde ein Mann mit einem Kopfschuss auf dem Gehsteig liegend aufgefunde­n. Das Opfer ist ein 26-jähriger Angestellt­er aus Österreich mit bosnischen Wurzeln. Der Verdächtig­e, ein 27-Jähriger aus dem Kosovo, gab an, dass er seinen Kontrahent­en im Zuge eines Streits erschossen hatte. Es habe keine Komplizen gegeben. Zum Motiv wollte er sich zunächst aber nicht äußern – er wollte zuerst mit seinem Anwalt sprechen, heißt es von der Polizei.

Die Tatwaffe fanden die Ermittler im Wagen des Verdächtig­en, der in der Nähe des Tatortes abgestellt war. Er hatte sich den Pkw ausgeborgt. Bei der Faustfeuer­waffe handelt es sich um eine Pistole, Kaliber 7,62 mm. Die Waffe hatte der 27-Jährige nach der Tötung im Auto abgelegt und war dann zur Polizei gegangen. Die Ermittler nahmen Tests von der Kleidung und der Schusshand des Verdächtig­en, um seine Verantwort­ung zu überprüfen. Nach Vorliegen der Ergebnisse – in einigen Tagen, so Maierhofer – könne man mit Sicherheit sagen, ob es sich um den Täter handelt.

Polizei geht von Einzeltäte­r aus

Derzeit geht die Polizei davon aus, dass die Geschichte stimmt. Es ist aber auch nicht auszuschli­eßen, dass der Beschuldig­te und das Opfer nicht zufällig aufeinande­rgetroffen sind, sondern dass sie schon länger miteinande­r bekannt waren und es um eine bereits länger zurücklieg­ende Geschichte zwischen den beiden gehen könnte. Bei der Polizei laufen noch Einvernahm­en mehrerer Zeugen. Bei ihnen dürfte es sich nicht um Beteiligte der Auseinande­rsetzung handeln. Sie dürften einfach den lautstarke­n Streit der beiden Kontrahent­en mitbekomme­n haben und dazugekomm­en sein. (APA)

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