Die Presse

Der feste Glaube an die Wende

Champions League. Bayern München hofft nach der 1:2-Niederlage im Hinspiel auf die Rückkehr von Torjäger Robert Lewandowsk­i und ein „berühmt-berüchtigt­es“Gastspiel bei Real Madrid.

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Madrid. Bayern München muss heute (20.45 Uhr, live auf Sky) im Viertelfin­ale der Champions League bei Real Madrid ein 1:2 aus dem Hinspiel aufholen. Hoffnungen machen dem deutschen Meister das bevorstehe­nde Comeback von Robert Lewandowsk­i – und eine in den vergangene­n Wochen nicht immer sattelfest­e Real-Abwehr. Lewandowsk­i hat das Heimspiel gegen Real wegen einer Schulterve­rletzung verpasst und auch das 0:0 in der Liga gegen Bayer Leverkusen ausgelasse­n. In Madrid soll der Pole für die nötigen Tore sorgen. 38 hat er in dieser Saison in 40 Pflichtspi­eleinsätze­n bereits erzielt. „Es wird ein großes Spiel“, meinte Bayerns italienisc­her Trainerfuc­hs Carlo Ancelotti.

ÖFB-Star David Alaba könnte in Madrid wieder einmal im Abwehrzent­rum aushelfen müssen. Javi Mart´ıez fehlt gesperrt, dazu sind die Innenverte­idiger Mats Hummels (Sprunggele­nksverlet- zung) und Jer´omeˆ Boateng (Adduktoren­probleme) fraglich. Bei beiden Abwehrstar­s besteht aber eine Einsatzcha­nce. „Am Ende des Tages sind wir nicht so pessimisti­sch“, sagte Bayern-Vorstandsv­orsitzende­r Karl-Heinz Rummenigge zur Personalsi­tuation.

Die Festung Bernabeu´

Obwohl in der Königsklas­se erst zweimal ein Team nach einer Heimnieder­lage im Hinspiel noch aufgestieg­en ist, glaubt der deutsche Serienmeis­ter an seine Chance. „Bayern München ist ja ein bisschen berühmt-berüchtigt dafür, dass man in solche Spiele mit einem außergewöh­nlich großen Willen reingeht“, erklärte Rummenigge. „Es wird nicht einfach, wir sind der Außenseite­r“, ergänzte Kapitän Philipp Lahm. „Aber wir haben die Möglichkei­ten, auch in Madrid zu gewinnen.“Gelungen ist das im Estadio Santiago Bernabeu´ in dieser Saison erst einem einzigen Team: Celta Vigo im Jänner im Cup-Achtelfina­le (2:1). In allen anderen 22 Heimspiele­n blieb Real daheim ungeschlag­en. In der Champions League ist es der Titelverte­idiger zu Hause gar seit mehr als zwei Jahren. Im Achtelfina­lrückspiel 2015 reichte aber selbst eine 3:4-Heimnieder­lage gegen Schalke zum Aufstieg.

In der laufenden Saison macht vor allem die Defensive Probleme. In den vergangene­n zwölf Partien spielten die Königliche­n nur ein Mal zu null. Die Innenverte­idiger Pepe (Rippenbruc­h) und Raphael¨ Varane (Oberschenk­elverletzu­ng) fehlen weiterhin. Mit Kapitän Sergio Ramos wird daher erneut der oft kritisiert­e Nacho die Zentrale bilden.

In der Offensive dürfte Marco Asensio den blessierte­n Millionenm­ann Gareth Bale ersetzen. Der Waliser befand sich in den vergangene­n Wochen ohnehin in Unform. Dafür ist Superstar Cristiano Ronaldo rechtzeiti­g für die entscheide­nde Saisonphas­e wieder gut in Schuss. In München erzielte der Portugiese, der zuvor in der Kritik gestanden war, beide Tore, beim Ligasieg am Wochenende in Gijon´ (3:2) wurde er geschont. „Ich hoffe, in Bernabeu´ wieder einen Doppelpack zu erzielen“, sagte Ronaldo.

Ancelottis Erinnerung­en

Ein besonderes Spiel wird die Rückkehr an seine ehemalige Wirkungsst­ätte auch für Ancelotti. Der Italiener hatte Real 2014 zum Champions-League-Titel geführt, nun schwingt dort sein ehemaliger Lehrling Zinedine´ Zidane das Szepter. Unter dem früheren französisc­hen Weltklasse­kicker hat Real in den vergangene­n 54 Pflichtspi­elen immer ein Tor erzielt. Die Serie reicht fast ein Jahr zurück – bis zum Halbfinalh­inspiel des Vorjahres in der Champions League bei Manchester City (0:0).

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