Die politischen Parteien und ihre Webfehler
Zum Konflikt zwischen den Grünen und ihrer Jugendorganisation Alle politischen Parteien in Österreich haben ihren Webfehler. Die SPÖ hat der Arbeiterschaft zu ihrem Recht verholfen. Jetzt sind die alle wohlhabend, fürchten um ihre Stellung – und wählen etwas anders. Die ÖVP wurde im Nachkriegsösterreich als Sammelpartei konzipiert. Es wird zunehmend schwieriger, das Gemeinsame anzutreiben. Jetzt stehen die Grünen vor einem ähnlichen Problem.
Mangel an ideologischer Klarheit macht früher oder später ein personelles Problem. Grün sein wirkte bisher wie das, was jeder Gymnasiast gut kennt: Missstände wahrnehmen. Diese heftig anprangern. Nicht links und rechts schauen. Nicht nachdenken. Zweifel würden ja dem Anliegen den Drive nehmen. Grün-Mandatare werden aber älter und häufig dadurch auch umsichtiger und klüger. Sie müssen sich im politischen Getriebe einordnen und wollen nicht ewig eine komische Zehnprozentpartei bleiben. Aber: Da kommen Junge nach, die denselben Regeln folgen, wie sie einst die Alten pflegten. Dieses Konzept muss einfach scheitern. verschwindet, desto prominenter wird die „Menschenwürde“. Ist’s ein Ersatzbegriff für die schwindende Seele, die ja religiös konnotiert ist? Worin besteht in unserer westlichen laizistischen Konsumgesellschaft, die an eine menschliche Seele immer weniger glaubt, die besondere Würde des Menschen? Wohlgemerkt, des Menschen an sich, nicht einzelner, sondern aller, das heißt: jedes einzelnen Menschen.
Haben die Mörder des IS eine solche Menschenwürde? Brutale Vergewaltiger, sabbernde Kinderpornoschauer? Finanzbetrüger, die eigennützig ganze Volkswirtschaften ruinieren? Hitler? Stalin? Kann sich die Menschenwürde auch im absolut Bösen ausdrücken? Verliert sie ein solcher Täter?
„Menschenwürde“kann ausschließlich etwas Positives meinen. Eine böse Würde ist nicht gemeint. Bei der Seele war bekannt, dass sie jedem Menschen innewohnt(e). Sie „fuhr eben dann gegebenenfalls schnurstracks in die Hölle“, wie der Dichter