Kein Erfolg bei Online-Abonnenten: nzz.at sperrt zu
Der Online–Ableger der Schweizer Zeitung wird Ende April eingestellt.
Es war ein ambitioniertes Projekt: Als die „Neue Zürcher Zeitung“Anfang 2015 ihren österreichischen Online-Ableger nzz.at startete, kostete das Abo 14 Euro im Monat – und NZZ-Chef Veit Dengler war sich sicher: „Der Markt ist da.“Doch die Digital-Abos entwickelten sich nicht wie erhofft. Schon gut ein Jahr nach dem Start war ein hartes Sparprogramm nötig, neun von 25 Mitarbeitern mussten gehen. Ende September 2016 gab Michael Fleischhacker den Chefredakteursposten an Lukas Sustala ab. Im November musste nzz.at die Abo-Preise massiv senken – auf neun Euro im Monat – und verpasste sich ein neues Outfit. Doch es nützte nichts: Mittwoch wurde bekannt, dass nzz.at Ende April eingestellt wird. Die Onlinezeitung habe ihre „Ziele am Markt nicht erreicht“, teilte der NZZ-Verlag mit.
„Wir haben das Produkt mehrmals weiterentwickelt, dennoch blieb es hinter unseren Erwartungen“, erklärte Dengler. An der Internationalisierungsstrategie im deutschsprachigen Raum will der Verlag aber weiter festhalten. Die Entscheidung, nzz.at einzustellen, sei lediglich eine Absage an dieses Angebot in dieser Form, so Dengler.
Der Standort Wien bleibt erhalten. „Für die NZZ arbeiteten zuletzt zwölf Mitarbeiter aus Wien, fünf müssen jetzt gehen“, sagt Myriam Käser, Sprecherin der NZZ in Zürich, der „Presse“. „Sieben bleiben und beliefern die anderen Kanäle.“Von Wien aus sind Mitarbeiter aus den Bereichen Video und Datenanalyse für die NZZ-Mediengruppe tätig. Abonnenten können bis Ende 2017 das Digital-Abo der nzz.ch inklusive E-Paper nutzen. Wer das nicht will, bekommt sein Geld zurück. (red.)