Börsen im Bann der Wahlen in Frankreich
EU-Gegner würden auch Euro schwächen.
E ine schwache Wall Street brachte am Nachmittag in Europa die Kursgewinne zum Schmelzen. Der DAX lag vor Handelsschluss nur noch ganz knapp im Plus, der britische FTSE tendierte ins Minus. Auch die französische Börse lag am letzten Handelstag vor den Präsidentschaftswahlen in Frankreich im roten Bereich.
„Wer also vor dem Wochenende seinen Hut in den Ring warf, indem er Aktien kaufte, muss hoffen, dass die Franzosen ihr Kreuz an der richtigen Stelle machen“, sagte Jochen Stanzl, Stratege beim Broker CMC Markets. Das für die Börsen ungünstigste Szenario wäre, wenn sich in der ersten Wahlrunde Le Pen und ihr linksaußengerichteter Rivale, Jean-Luc Melenchon,´ durchsetzen, die beide für einen Anti-EUKurs stehen. Die Märkte würden ein solches Ergebnis am Sonntag mit Verkäufen von französischen Staatsanleihen, dem Euro und Risikopapieren aller Art quittieren, sagte LBBW-Volkswirt Uwe Burkert.
Bei den Unternehmen ragten im deutschen Technologieindex TecDAX die Titel des SAP-Rivalen Software AG mit einem Plus von 8,7 Prozent heraus. Der ITKonzern übertraf mit Gewinn und Umsatz im Quartal die Erwartungen. In Amsterdam stieg der Kurs von Philips Lightning, dem weltgrößten Leuchtmittelhersteller, nach einem Gewinnsprung im Quartal um fünf Prozent auf ein Rekordhoch.